Weitere führende Mitarbeiter verlassen OLPC
Umstrukturierung und neue Ausrichtung sollen schuld sein an Rücktritten
Weiterer Aderlass für "One Laptop Per Child": Mit Walter Bender verlässt wieder ein hochrangiger Mitarbeiter die Stiftung. Bender galt als Nummer 2 hinter OLPC-Gründer Nicholas Negroponte und war früher im Präsidium der Stiftung zuständig für Software und Inhalte.
"Nach mehr als zwei Jahren ohne Pause bei One Laptop per Child habe ich mich entschieden, mir etwas Zeit zum Nachdenken darüber zu gönnen, wie ich am besten dazu beitragen kann, Kindern auf der ganzen Welt den Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung zu verschaffen", schreibt Bender an seine ehemaligen Kollegen.
Presseberichte bringen Benders Rücktritt mit diversen Umstrukturierungen innerhalb der Stiftung in Zusammenhang, die Negroponte Anfang März 2008 angekündigt hatte. Dazu gehört laut OLPC News, dass das XO-Notebook von Linux auf Windows XP umgestellt werden soll, um die Verkäufe des bunten Rechners anzukurbeln.
Mit dieser Entscheidung war Bender offensichtlich nicht einverstanden: Sein Interesse sei es, eine Gemeinschaft von Entwicklern, Erziehern und Schülern aufzubauen, um zusammen freie Lernsoftware zu entwickeln, heißt es in der E-Mail. Diese Gemeinschaft solle sich "dem Geist und der Methodik der Open-Source-Bewegung" verschreiben. Ursprünglich hatte OLPC auf dem Einsatz von Open-Source-Software bestanden.
Die Umstrukturierung von OLPC sei trotz anders lautender Beteuerungen mit einem "radikalen Wechsel der Ziele und der Vision" verbunden gewesen, kritisierte auch Ivan Krstic in seinem Blog. Bender sei, so Krstic, im Zuge dieser Umstrukturierung aus dem OLPC-Präsidium verbannt worden. Krstic, der für die Sicherheitsarchitektur des XO zuständig war, zog deshalb im März 2008 die Konsequenz und verließ OLPC. "Ich kann mich nicht in gutem Glauben der neuen Zielsetzung oder der Struktur anschließen", begründete er seine Ausstieg.
Damit verlor OLPC in den letzten Monate bereits drei wichtige Mitarbeiter. Zum Jahreswechsel verließ die ehemaligen Technikchefin Mary Lou Jepsen das Projekt, um ein eigenes Unternehmen zu gründen.
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Ich glaube daran das alles was Microsoft anfasst zu Schei**e wird. cu Che
Wunderbar! Es gibt also noch Menschen auf dieser Welt von meinem Schlag. Ich finde es...
Im Punkt Treiberentwicklung etc hatten sie das von Anfang an, was für so ein Projekt nur...
Schade. Ich hätte gerne 2 gekauft und eins gespendet. Aber nicht mit Windows.