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Kartellamt leitet Verfahren gegen T-Mobile und Vodafone ein

Verbilligte netzinterne Gespräche auf dem Prüfstand. Das Bundeskartellamt hat Berichte bestätigt, nach denen die Behörde ein Verfahren gegen die Mobilfunknetzbetreiber T-Mobile und Vodafone eingeleitet hat. Wie Kartellamtssprecher Markus Zeise auf Nachfrage gegenüber Golem.de sagte, ginge es darum zu prüfen, ob die beiden Marktführer durch verbilligte netzinterne Gespräche ihre Position missbrauchen und Druck erzeugen, um Kunden im eigenen Netz zu halten.
/ Achim Sawall
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"Bekanntlich ist das Telefonieren im eigenen Netz eines Betreibers viel günstiger, als in das Netz eines Konkurrenten. Wir prüfen, ob hier ein Sog geschaffen wird, nach dem man kaum noch in andere Netze telefoniert, weil ohnehin alle Freunde, Bekannte und Geschäftskontakte bei einem der zwei großen Betreiber sind." Das Bundeskartellamt untersucht nun, ob sich ein "marktbeherrschendes Oligopol" von T-Mobile und Vodafone in Deutschland entwickelt hat, sagte Zeise.

Auch die beiden kleineren Betreiber E-Plus und O2 bieten verbilligte Preise für das netzinterne Telefonieren an. Wegen ihres geringeren Marktanteils sind diese Tarife aber nicht so attraktiv. T-Mobile und Vodafone erreichen gemeinsam über 70 Prozent des Marktes.

Die Beschwerde wurde von der niederländischen KPN eingereicht, zu der E-Plus gehört: "Die Untersuchung des Bundeskartellamts bestätigt unseren mehrfach formulierten Verdacht, dass es im deutschen Markt ein wettbewerbsschädliches Verhalten der dominierenden Anbieter gibt. Wir werden das Verfahren nach Kräften unterstützen, um unsere Investitionen in den deutschen Markt und die Interessen unserer Aktionäre zu schützen" , sagt Stan Miller, Chef von KPN Mobile International und des E-Plus-Aufsichtsrats.

Wie Zeise weiter ausführte, wurden die vier Netzbetreiber aufgefordert, Auskünfte zu erteilen. Wann das Verfahren abgeschlossen werden kann, sei noch nicht abzusehen.


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