Commodore - nächstes Unternehmen vor dem Untergang?
Mindestens drei Commodore-Gläubiger sollen in der letzten Woche beim Insolvenzgericht vorstellig geworden sein. Alleine der Ex-Partner Phillar fordert 9 Millionen Euro Schadensersatz. Eine für den März 2008 angekündigte außerordentliche Aktionärsversammlung musste der Eigner bereits absagen, hieß es vom Firmensitz in Baarn. Hier sollte laut The Register(öffnet im neuen Fenster) ein Verlust in Höhe von 10 Millionen Euro aufgedeckt werden.
Der ehemalige US-Heimcomputer-Hersteller Commodore International, der in den 80er Jahren vor allem durch den C64 und die Amiga-Serie berühmt wurde, ging 1994 pleite. Escom erwarb die Markenrechte, trennte die Marken Amiga und Commodore, wollte den Amiga wieder auferstehen lassen, scheiterte aber und ging ebenfalls bankrott. Die Marke Commodore führte Tulip weiter und versuchte sich ab 2003 in Zusammenarbeit mit Ironstone am Wiederaufbau der Marke. Nach einer weiteren Insolvenz verkaufte Tulip die Marke jedoch 2004 an die Yeahronimo Media Ventures, die unter anderem Media-Player und hochwertige PCs ("Commodore Gaming") für Computerspieler vertreibt.
Auch YMP scheint kein Glück zu haben und seine Produkte trotz der einstmals glanzvollen Marke keine Verkaufsschlager zu sein. Deshalb gab es in den letzten Monaten bereits Entlassungen bei dem Unternehmen - wodurch weiteres Ungemach droht, denn die ehemaligen Beschäftigten wollen ausstehende Löhne einklagen.
YMP hofft, das Gericht nun bezüglich der Insolvenz umstimmen zu können, eine Stellungnahme steht jedoch noch aus.