Zum Hauptinhalt Zur Navigation

US-Ermittler ersteigern Militärausrüstung im Internet

Heikles militärisches Gerät bei eBay und Craigslist. Im Internet gibt es alles - sogar brisante militärische Technik, wie Ermittler des US Government Accountability Office (GAO) zu ihrer Bestürzung feststellen mussten. "Die GAO fand zahlreiche militärische Artikel, die auf eBay und Craigslist an den Meistbietenden versteigert wurden."
/ Werner Pluta
46 Kommentare News folgen (öffnet im neuen Fenster)

Die Ermittler des US Government Accountability Office (GAO) hatten zwischen Januar 2007 und März 2008 die Webangebote von eBay und Craigslist durchsucht und dabei viele militärische Gegenstände gefunden. Unter falschem Namen hatten sie diese dann ersteigert. Viele der angebotenen Waren seien der Armee gestohlen worden, heißt im Bericht(öffnet im neuen Fenster) der Behörde.

Unter den im Internet angebotenen Gegenständen waren auch solche, die explizit als heikel gelten, darunter ein ABC-Schutzanzug, Schutzwesten, wie sie US-Soldaten im Irak oder in Afghanistan tragen, oder eine Antenne, die in aktuellen Kampfhubschraubern eingesetzt wird. Diese Artikel wurden "ohne Nachfrage" an die Käufer ausgeliefert.

Außerdem gelang es den Ermittlern, eine Antenne für das Kampfflugzeug F-14(öffnet im neuen Fenster) des Herstellers Grumman zu kaufen, die das US-Militär im Jahr 2006 außer Dienst gestellt hat. Das Pikante an dieser Auktion: Die einzige Armee, die heute noch F-14 nutzt, ist die iranische.

Wie diese Teile der Öffentlichkeit zugänglich wurden, konnten die Ermittler oft nicht klären. So gab der Verkäufer der Antenne an, er habe dieses und andere Flugzeugteile "von einer Person aus der Umgebung von Denver gekauft, an deren Name und Adresse er sich nicht mehr erinnere." Allerdings brachten die Ermittler in Erfahrung, wohin der Anbieter sonst verkaufte: "Erfolgreiche Bieter in anderen Auktionen dieses Verkäufers konnten in Ländern wie Bulgarien, China (Hongkong), Malaysia, Russland und Thailand ausgemacht werden."

Die GAO kritisiert in ihrem Bericht auch die Anbieter. So schrieben eBay und Craigslist zwar vor, welche Artikel nicht verkauft werden dürften. Allerdings gebe es kaum "Vorkehrungen, um zu verhindern, dass heikle und gestohlene militärische Armee-Gegenstände über diese Seiten an einheimische oder ausländische Nutzer verkauft werden" , heißt es in dem Bericht.

Das GAO ist eine dem US-Kongress unterstellte Behörde, die nach eigenen Angaben(öffnet im neuen Fenster) überprüft, "wie die Bundesregierung mit dem Geld der Steuerzahler umgeht."


Relevante Themen