Spieletest: Harvest Moon Magical Melody - Spiel sucht Bauer
Ungewöhnliches Farmspiel für die Nintendo Wii. Wohl die wenigsten Spieler hätten vor ein paar Jahren erwartet, dass eine Bauernhof-Simulation zur Erfolgsgeschichte auf Konsolen wird. Die Harvest-Moon-Reihe hat genau das geschafft - und geht jetzt mit Magical Melody auf Wii in die nächste Runde.
Wer ab und zu Importspiele kauft, dem könnte Harvest Moon Magical Melody bereits begegnet sein - der Titel erschien bereits 2006 für Nintendos Gamecube. Allerdings nicht in Europa, denn hier kommen Spieler offiziell erst jetzt mit der Wii-Umsetzung in den Genuss des Programms. Leider sieht man dem Spiel seine Vorgeschichte deutlich an: Magical Melody hat sich technisch gegenüber dem Gamecube-Namensvetter kaum geändert - die Optik wirkt etwas antiquiert und alles andere als detailreich.
Am grundsätzlichen Spielprinzip der Reihe hat sich ebenfalls nicht viel geändert. Es geht darum, einen eigenen Hof zu gründen, die Felder zu bearbeiten, die Ernte einzufahren, Tiere zu züchten, sich im nahe gelegenen Dorf zu amüsieren und früher oder später die Bäuerin fürs Leben zu finden. Ein paar Neuerungen gibt es zwar - etwa, das zu Beginn zwischen drei Startorten mit jeweils unterschiedlichen Vor- und Nachteilen gewählt werden kann. Sonstige Extras wie die Hintergrundgeschichte, die einen dazu antreiben soll, verlorene Noten einzusammeln, um so eine heilende magische Melodie zu erschaffen, sind nur am Rande relevant und wirken sich kaum aufs eigentliche Gameplay aus.
Unterhaltsam ist das Ganze aber trotzdem: Wer die ersten Erfolge sieht, will schnell sein Gelände vergrößern, das Ackerwerkzeug verbessern und seine eigene virtuelle Familie gründen. Schade nur, dass nicht nur optisch, sondern auch hinsichtlich der Bedienung kaum Rücksicht auf die Wii-Hardware genommen wurde; Knöpfe drücken anstelle von Bewegungssteuerung ist angesagt.
Harvest Moon Magical Melody ist für Nintendo Wii bereits im Handel erhältlich und kostet etwa 40,- Euro. Der Titel ist ohne Altersbeschränkung freigegeben.
Fazit: Auch der jüngste Spross der Harvest-Moon-Reihe fasziniert wieder mit seinem ebenso ungewöhnlichen wie motivierenden Gameplay. Die Technik sorgt allerdings dafür, dass das Ganze diesmal etwas lieblos wirkt: Die Grafik verharrt auf Gamecube-Niveau, die Steuerung nimmt auf die Wii-Eigenheiten kaum Rücksicht. Etwas mehr Sorgfalt und Liebe zum Detail hätte dem Titel gutgetan.