Aufregung um MySQLs angebliche Abkehr von Open Source
Ausgangspunkt der Aufregung war ein Blog-Eintrag von Jeremy Cole, der darauf hinweise, dass MySQL angekündigt habe, neue Funktionen - konkret gehe es um eine Backup-Lösung - nur noch in die kostenpflichtige MySQL-Enterprise-Version aufzunehmen(öffnet im neuen Fenster) . Doch auch das ist nicht ganz korrekt. Zwar bestätigte Marten Mickos in Coles Blog(öffnet im neuen Fenster) , dass MySQL 6.0 mit einer nativen Backup-Funktion ausgestattet wird und Teile davon nur zahlende Kunden erhalten sollen, doch dabei geht es, so Mickos, nur um eine High-End-Erweiterung, während die grundlegende Backup-Funktion auch in die Open-Source-Variante integriert wird. Einige Treiber sowie Verschlüsselungsfunktionen sollen als zusätzliche Erweiterung in MySQL Enterprise integriert werden, aber auch hier sei denkbar, dass diese unter der GPL oder einer anderen Open-Source-Lizenz veröffentlicht werden.
Es gehe MySQL darum, neue Schnittstellen zu schaffen, für die sowohl MySQL als auch Dritte Erweiterungen veröffentlichen können, ganz gleich ob Open Source oder nicht. In einem Kommentar auf Slashdot(öffnet im neuen Fenster) betont Mickos, MySQL habe sich schon vor der Übernahme von Sun auf diese Strategie festgelegt, so dass Sun darauf keinen Einfluss hatte. Auch gehe es nicht um ein "close sourcing" von existierendem Code oder irgendeinem Bestandteil des Server-Kerns. Alles was heute unter der GPL veröffentlicht sei, werde auch künftig unter der GPL stehen.
Wäre die Welt perfekt, so Mickos in einem weiteren Kommentar(öffnet im neuen Fenster) , würde Sun nur GPL-Code produzieren und hätte ein tolles Geschäftsmodell, um die Softwareentwicklung zu finanzieren. Doch man habe lernen müssen, dass die Welt nicht perfekt sei, habe mit verschiedenen Geschäftsmodellen rund um Open Source experimentiert, um das beste Modell zu finden. Und diese Experimente seien nicht abgeschlossen.