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Nordrhein-westfälische Geodaten im Internet

Lärmkartierung als Pilotprojekt. Wissenschaftler vom Institut für Geodäsie und Geoinformation der Universität Bonn haben dreidimensionale Geodaten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen im Internet bereitgestellt. Die Daten werden für eine Karte, die Umgebungslärm darstellt, gebraucht.
/ Werner Pluta
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Die Daten stammen vom Vermessungsamt des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW) und dem Landesbetrieb "Straßenbau NRW". Sie umfassen Daten über Geländebeschaffenheit, Gebäude, Straßen und Schienen. Diese Geodaten haben die Bonner Wissenschaftler für das Internet aufbereitet.

Neu sei dabei, dass die 3D-Geodaten über einheitliche Standards bereitgestellt würden, sagt Lutz Plümer. Das Datenformat basiert auf dem Geodatenstandard CityGML, der an dem Bonner Institut entwickelt wurde.

Aufgebaut wurde die Service-Architektur für eine Kartierung von Umgebungslärm. Anhand der Daten werden Karten erstellt, die die Lärmbelastung, der die Menschen ausgesetzt sind, erfassen. Eine solche kartographische Erfasssung gehört zur Umgebungslärmrichtlinie, die das Europäische Parlament 2002 erlassen hat. Ziel der Richtlinie ist es, die Lärmbelastung zu verringern.

So sollen in Zukunft Nutzer beispielsweise vor dem Bau oder Kauf von Immobilien die Lärmdaten am künftigen Wohnort abrufen können. Die Umgebungslärmkartierung sei, so Projektleiterin Angela Czerwinski, die erste großflächige Anwendung für eine 3D-Geodateninfrastruktur in Europa.

Allerdings ist das nur eine Pilotanwendung. Laut der Bonner Wissenschaftler lassen sich die Daten zu ganz unterschiedlichen Zwecken nutzen. So können damit etwa Hochwassersimulationen oder Katastrophenschutzpläne erstellt, Straßen und Neubaugebiete geplant werden. Im Ruhrgebiet wurde anhand dieser Daten bereits eine Schadstoffübersicht erstellt.


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