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Bundestag widmet sich Computerspiel- und Onlinesucht

Expertenanhörung am 9. April 2008. Am 9. April 2008 wird eine Expertenanhörung im Ausschuss für Kultur und Medien des Deutschen Bundestages zum Thema Computerspiel- und Onlinesucht stattfinden. Suchtforscher beklagen, dass diesem verhältnismäßig neuen, aber nicht weniger gefährlichen Phänomen noch zu wenig Aufmerksamkeit zukommt - die SPD-Fraktion will das nun ändern.
/ Christian Klaß
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Die von der SPD-Fraktion initiierte Anhörung findet im Ausschuss für Kultur und Medien mit Experten statt. Im Anschluss soll "über Lösungsmöglichkeiten diskutiert werden" . Psychologen und Psychiater forderten wiederholt, dass auch Computerspiel- und Onlinesucht - wie es beim "Pathologischen (Glücks-)Spielen" seit langem der Fall ist - in die Klassifikationssysteme psychischer Störungen (DSM-IV und ICD-10) aufgenommen werden sollten. Ein eigenständiges Störungsbild gibt es also noch nicht - im aktuellen Gesundheitssystem sorgt das für Probleme, da bei Therapien die Kostenübernahme nicht gesichert ist.

Seitens Monika Griefahn (SPD), der Sprecherin der Arbeitsgruppe für Kultur und Medien, und Jörg Tauss, dem medienpolitischen Sprecher der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag, heißt es dazu: "Immer mehr Menschen, insbesondere auch Kinder- und Jugendliche sind betroffen oder gefährdet. Gerade bei Minderjährigen sind hier einerseits Medienkompetenz und andererseits eine bessere Aufklärung und Kontrolle durch die Eltern gefragt. Aus diesen Gründen halten wir es für wichtig, dass sich auch der Deutsche Bundestag mit der Problematik beschäftigt."

In den letzten Jahren sei immer deutlicher geworden, dass zu häufiger und lang andauernder Medienkonsum zu Abhängigkeit und Sucht führen kann. "Schon jetzt scheint für uns klar: Die Verhinderung von Computerspiel- und Onlinesucht muss eine wichtige Aufgabe von Medienkompetenz sein, die sich gerade auch in aktuellen Initiativen wie 'Ein Netz für Kinder' oder dem Computerspielepreis niederschlagen sollte" , heißt es seitens der SPD-Politiker.


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