Uwe Boll würde bei einer Million Unterschriften aufhören

Im Interview mit der Horrorfilm-Fansite FEARnet.com(öffnet im neuen Fenster) gibt sich der Chef der Boll KG selbstkritisch - ist aber auch der Meinung, dass seine Filme deutlich besser geworden wären. "In den ganzen spielebasierten Filmen sind wir besser und besser geworden" , so Boll auf die Frage danach, ob er jemals durch negative Kritiken dazu gebracht wurde, etwas anders zu machen. "Wir haben die Kritiker und das Internet berücksichtigt und wir sind besser mit dem Drehbuch geworden, und wir wurden besser mit den Charakteren und den Geschichten. Wenn man sich Alone in the Dark und später Bloodrayne und Schwerter des Königs ansieht, dann glaube ich gibt es einen qualitativen Unterschied in allem."
Schwerter des Königs ist Bolls Dungeon-Siege-Verfilmung, die im November 2007 in die Kinos kam und seit März 2008 auch auf Video erhältlich ist. Der Film scheint zwar wenig Fans zu haben und bedient sich laut Kritikern Elementen verschiedenster Filme, wurde aber andererseits auch nicht durchgängig verrissen. Die Filme "Alone in the Dark" (2005), "Blood Rayne" (2006) und "Blood Rayne II: Deliverance" (2007) kamen da - zumindest laut IMDB- und Amazon-Bewertungen - deutlich schlechter weg.
Nicht jeder teilt jedoch diese Meinung - und auch wenn sich Boll in Postal selbst auf die Schippe nimmt, um laut Interview zu zeigen, dass man nicht alles ernst nehmen sollte, hat ihn die negative Postal-Rezension des Magazins Wired doch den veröffentlichten E-Mails zufolge ziemlich erbost und zum verbalen Entgleisen(öffnet im neuen Fenster) gebracht. Allen Kritiken zum Trotz macht Boll jedoch weiter: Noch in diesem Jahr kommt etwa die Verfilmung des Shooters Far Cry in die Kinos - unter anderem mit Til Schweiger in der Hauptrolle.
Der in der Gamer-Szene wie ein bunter Hund bekannte Boll ist sich laut Interview auch bewusst, dass es eine Petition ("Stop Dr. Uwe Boll") gibt, die ihn dazu bringen will, keine weiteren Filme mehr zu veröffentlichen: "Ja, ich weiß davon. 18.000 [Stimmen] sind nicht genug um mich zu überzeugen" , so Boll gegenüber FEARnet. Auf die Frage danach, wie viele es denn brauchen würde, um ihn zu überzeugen, habe Boll geantwortet: "Eine Million. Nun haben wir ein neues Ziel" .
Mittlerweile hat die damit zu mehr Aufmerksamkeit gekommene Petition(öffnet im neuen Fenster) über 30.000 Unterstützer gefunden - die Zahl steigt weiter. Eine Million Unterschriften sind dennoch ein stolzes Ziel, zumal Boll nicht konkret gesagt hat, dass er dann auch wirklich aufhört. Der Petitionstext unterstellt Boll, dass er mit seinen Filmen die "künftigen Möglichkeiten für alle ruiniert hat, die versuchen würden, Videospiele zu Film zu bringen" . Gestartet wurde die Petition laut PetitionOnline.com von Robert "Bert" Ross Harvey, einem Qualitätstester aus der Spielebranche, der zu dem Zeitpunkt noch bei Monolith arbeitete und nun bei Flying Lab Studios an der Pflege des Piraten-Online-Rollenspiels "Pirates of the Burning Sea" (Sony Online Entertainment) mitwirkt.



