Jeder kennt jeden um 6,6 Ecken
Studie belegt Small-World-Phänomen anhand von Onlinekommunikation
Instant-Messaging ist ein beliebter Kommunikationskanal. Zwei Wissenschaftler aus der Microsoft-Forschungsabteilung haben die Daten aus einem Monat Instant-Messaging ausgewertet und daraus Schlüsse auf die menschliche Kommunikation ziehen können.
Jeder kennt jeden um sechs Ecken: Das so genannte Small-World-Phänomen ist inzwischen hinlänglich bekannt und getestet. Nun haben zwei Forscher es noch einmal nachgewiesen - anhand der Daten eines Instant-Messengers. Dabei mussten Jure Leskovec und Eric Horvitz die üblicherweise angesetzten durchschnittlich sechs Schritte nach oben korrigieren: Es sind, so fanden sie heraus, 6,6 Schritte.
Als Grundlage für ihre Studie dienten Leskovec und Horvitz die Daten von Microsofts Instant Messaging-System. Sie werteten anonymisiert die Kommunikationsdaten des Monats Juni 2006 aus. In diesem Monat kommunizierten 240 Millionen Menschen auf der ganzen Welt mehr als 30 Milliarden Mal. Es sei das größte soziale Netzwerk, das bisher konstruiert und analysiert wurde.
Dieser Datenbestand erlaube einen einzigartigen Blick auf menschliche Verhaltensmuster, schreiben die Forscher. So fanden sie etwa heraus, dass Sprache, Alter und Wohnort eine gute Kommunikationsbasis bieten. Danach tendieren Menschen dazu, "mehr miteinander zu kommunizieren, wenn sie der gleichen Altersgruppe angehören, die gleiche Sprache sprechen und am gleichen Ort wohnen". Außerdem ergab die Auswertung der Studie, dass Männer und Frauen öfter und länger miteinander kommunizieren als Männer oder Frauen untereinander.
Wie nicht anders zu erwarten, kommunizieren nicht alle Menschen gleich intensiv. 90 Millionen der Account-Inhaber, so die Forscher, waren dabei besonders aktiv: Sie nutzten ihren Instant Messenger (IM) jeden Tag. Sie waren damit für 1 Milliarde Onlineunterhaltungen mit etwa 7 Milliarden ausgetauschten Nachrichten pro Tag verantwortlich. Der weitaus größere Teil der Nutzer war jedoch weniger aktiv. 60 Millionen der untersuchten 240 Millionen Accounts wurden im Testzeitraum gar nicht genutzt. 180 Millionen Nutzer schickten mindestens eine Nachricht. Im Schnitt hat jeder der Nutzer 50 Kontakte in seiner so genannten Buddy-Liste.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
MICROSOFT KENNT KEINEN DATENSCHUTZ! Ist doch alles anonym und das muss reichen, sagen...
Hast du noch Freunde?
... und was ist jetzt daran neu? Das ist schon vor 40 Jahren gezeigt worden: S...
weshalb haben die das nochmals erforscht??? geld für nix? und was bringt mir das?
Soviel zu lukrativer Freundschaft.