NME sieht HD-DVD-Scheitern als Chance für die VMD
VMD-Filme und Wiedergabegeräte sind jedoch noch Mangelware
Nach dem Ende der HD-DVD bleiben laut New Medium Enterprises (NME) nur noch zwei hochauflösende DVD-Nachfolger übrig: die Blu-ray Disc - und die DVD-basierte VMD von NME, die nun die von der HD-DVD hinterlassene Lücke schließen soll.
NME zielt mit der mehrlagigen VMD (auch HD-VMD genannt) und deren 1080p-Auflösung vor allem auf die aufstrebenden Märkte und auf Kundengruppen, denen die Abspielgeräte und Medien für die Blu-ray Disc zwar zu teuer sind, die sich aber für hohe Auflösungen interessieren. Es gibt jedoch derzeit nur zwei VMD-Player, die zwar laut NME in Australien, Europa und den USA ausgeliefert werden, aber kaum erhältlich zu sein scheinen. Zudem liegt der Preis bei 199,- US-Dollar, zuletzt wurden die HD-DVD-Player für deutlich weniger verkauft. Die VMD-Filme werden mit rund 18,- US-Dollar gelistet.
NME hat zudem das Problem, dass das Filmangebot noch recht mager ist und der wichtigste Anlaufpunkt derzeit noch der NME-eigene Shop zu sein scheint. 125 Filme listet die NME-Website derzeit auf, darunter zwar neben einigen Bollywood-Filmen vor allem Hollywood-Produktionen. Es handelt sich dann oft aber eher um das Katalogprogramm der Filmstudios, das schon länger auf DVD erhältlich ist. Immerhin gibt es aber auch schon Filme auf VMD, die es noch nicht auf die Blu-ray oder das gescheiterte HD-DVD-Format geschafft haben, darunter etwa Apocalypso und Black Sheep Bildpunkten.
"Nun ist der Weg frei dafür, dass die Industrie der VMD annimmt, unsere Technik ist stabil und unser Format eindeutig ebenbürtig", so Geoff Russel, Interims-CEO von NME. Ihm zufolge verfüge auch die VMD über die erforderliche Qualität, um Konsumenten "ein echtes High-Definition-Erlebnis" zu einem Preis zu bieten, den sie auch bereit sind, zu zahlen.
NME zufolge ist es klar, dass Toshibas Strategie, die HD-DVD mit Hilfe niedriger Preise einem breiteren Markt zugänglich zu machen, aufgrund "von Schwierigkeiten, Verspätungen und signifikanten Verlusten bei nur moderaten Verkaufszahlen" gescheitert sei. NME geht nun davon aus, die Lücke zu schließen, die das HD-DVD-Ende im Markt hinterlassen habe. Wie das mangels Geräten und einer ansprechenden Zahl von Filmen umgesetzt werden soll, bleibt abzuwarten - Chancen hat die VMD wohl nur noch in den aufstrebenden Märkten wie Indien. In China gibt es hingegen längst Konkurrenz, als nationales DVD-Nachfolgeformat wurde die EVD auserkoren.
Letztlich war es eine Entscheidung der Filmindustrie, den Streit um die DVD-Nachfolge zu beenden und mit der erfolgreicheren Blu-ray Disc einen Massenmarkt aufzubauen - während zwei Formate dies nur behinderten, so Time Warner. Dass man so weit noch nicht ist, wurde gerade erst durch den Vorsitzenden des Blu-ray Disc Association Global Promotions Committee angemahnt: "Bisher haben die Early Adopters unter den Kunden sich deutlich zugunsten unserer Blu-ray Disc entschieden und die Herausforderung liegt nun darin, diesen relativ kleinen Markt zu einem Massenmarkt-Phänomen zu machen", so Victor Matsuda. "Das wird die aktive Teilnahme der ganzen Industrie erfordern, Gerätehersteller, Filmstudios und andere Inhalteanbieter, Software-Entwickler, Duplizierer und Händler eingeschlossen. Und hierbei ist die Blu-ray Disc Association ein gewichtiger Vorteil mit über 170 Mitgliedsunternehmen."
NME hat zwar nicht so viele Partner aufzuweisen, will aber mit seiner selbst entwickelten VMD im Laufe des zweiten Quartals 2008 in mehreren weiteren Ländern auf den Markt kommen. Hoffentlich mit mehr Geräten und Filmen als es bisher der Fall ist.
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Ich habe die Lücke gefunden: Sie steckt im Umsatz von NME, der laut Chef - wie immer...
Mit rotem Laserstrahl und bis zu 10 Schichten ist die VMD lange nicht so innovativ wie...
Mein Reden, Scheisse bleibt Scheisse, egal ob PAL, NTSC oder HD, HD DVD, VMD oder BR. ;-)
... hat man früher auch schon gedacht. Aber gereicht hat es letztlich nie. Außerdem: es...