Klage gegen Network Solution und ICANN
Angebliche Unregelmäßigkeiten bei Domain-Registrierungen
Der Domain-Registrar Network Solution (NSI) sieht sich einer Sammelklage gegenüber. Eine Anwaltkanzlei aus Los Angeles wirft dem Unternehmen Betrug im Zusammenhang der Vergabe von Domains vor.
Nach Angaben der kalifornischen Anwälte habe NSI Domain-Namen, nach denen Nutzer gesucht hatten, selbst registriert. Wollten die Kunden die Domain bei einem anderen Registrar kaufen, bekamen sie die Meldung, der Domain-Name sei nicht verfügbar.
Die Interessenten sahen sich vor der Wahl gestellt, einige Tage zu warten - und dabei zu riskieren, dass sich inzwischen jemand anderes die Domain schnappte. Oder sie registrierten die Domain sofort über NSI, zahlten dabei aber einen deutlich höheren Preis als bei den NSI-Konkurrenten. NSI verlange für die Registrierung 35,- US-Dollar, während andere Registrare dafür nur 10,- US-Dollar berechnen, so die Anwälte.
Möglich wird das durch einen Passus in den Regularien der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN), die die Top Level Domains verwaltet. Danach kann ein registrierter Domain-Name innerhalb von 5 Tagen kostenfrei zurückgegeben werden. Da diese Regelung der Praxis von NSI Vorschub leiste, haben die Anwälte ICANN in die Klage mit einbezogen.
"Stellen Sie sich vor, sie fragten einen Autonhändler, ob er ein schwarzes Kabrio im Angebot habe, und Sie wären dann gezwungen, das Auto bei ihm zu kaufen. Würden Sie dabei einen guten Preis erzielen? Jedes Mal, wenn jemand Network Solution nach einem Domain-Namen fragt, schafft das Unterehmen ein Monopol für sich selbst und zwingt den Kunden seinen Preis auf", begründet der Anwalt Brian Kabateck die Klage.
NSI hingegen verteidigt diese Praxis, da sie das so genannte "Domain Name Front Running" verhindere.
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