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Google eröffnet das Rennen zum Mond

30 Millionen US-Dollar Preisgelder ausgelobt. Das nächste Rennen zum Mond ist eröffnet: Waren es vor 40 Jahren die USA und die Sowjetunion, die versuchten, als Erstes den Fuß auf den Erdtrabanten zu setzen, streben Anfang des 21. Jahrhunderts private Initiativen in den Weltraum.
/ Werner Pluta
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Der Anreiz ist groß: 20 Millionen US-Dollar winken dem Team, das es schafft, bis zum 31. Dezember 2012 einen Roboter auf den Mond(öffnet im neuen Fenster) zu schießen. Bedingung ist, dass der Roboter weich landet, sich mindestens 500 Meter von seinem Landeplatz weg bewegt und schließlich Bilder, Videos und Daten zur Erde sendet. Nach dem 1. Januar 2013 reduziert sich das Preisgeld um 5 Millionen US-Dollar. Der Wettbewerb endet am 31. Dezember 2014.

Insgesamt 30 Millionen US-Dollar haben Google und die gemeinnützige X-Prize-Foundation als Preisgeld ausgelobt. Neben dem "Großen Preis" gewinnt der Zweitplatzierte 5 Millionen US-Dollar. Weitere 5 Millionen US-Dollar werden als Bonuspreise vergeben.

Im September 2007 hatte Google den Preis ausgeschrieben. Ein knappes halbes Jahr später haben die beiden Partner nun die ersten Teams vorgestellt(öffnet im neuen Fenster) , die an dem Wettbewerb teilnehmen. "Ich freue mich, unsere ersten 10 registrierten Teams beim Google Lunar X-Prize willkommen heißen zu dürfen" , sagte Peter Diamandis, der Vorsitzende der X-Prize-Foundation. Die Reaktion auf die Ausschreibung sei "unglaublich" gewesen: 560 Interessensbekundungen aus 53 Ländern seien eingegangen, berichtet Diamandis - viel mehr als beim ersten von der Stiftung ausgeschrieben Wettbewerb, dem Ansari X-Prize. Damals hatten sich im ersten halben Jahr nur zwei Teams angemeldet.

Die meisten Teams stammen aus den USA, es sind jedoch auch mehrere europäische dabei, etwa Team Italia und die rumänische "Aeronautics and Cosmonautics Romanian Association". Einige der Bewerber sind für die Jury alte Bekannte, die auch schon am Ansari X-Prize teilnahmen. Interessant dürfte das Abschneiden des multinationalen Teams FredNet sein. Ihm gehören Open-Source-Entwickler an, deren Ziel es ist, ein Raumfahrtprojekt nach der Methode von Softwareprojekten wie Linux durchzuführen.

"Ich bin überzeugt, dass wir ein interessantes und konkurrenzbetontes Rennen zum Mond erleben werden, mit einigen sehr kreativen Designs, die anders sind als alles, was wir bisher bei den offiziellen Raumfahrtprogrammen gesehen haben" , resümierte Diamandis. "Ich kann es kaum erwarten, zusammen mit Google den Sieger auszubezahlen" , freut sich Diamandis.

Die X-Prize-Foundation ist eine Stiftung, die öffentliche Wettbewerbe ausschreibt, deren Ergebnisse der Menschheit zugute kommen sollen. Neben dem Preis für den Mondflug gehören dazu ein Preis für ein kostengünstiges Verfahren zur Entschlüsselung des menschlichen Genoms und einer für ein neues, umweltfreundliches Auto. Den ersten Wettbewerb, den Ansari X-Prize, schrieb die X-Prize-Foundation 1996 für den ersten und bemannten suborbitalen Raumflug eines privaten Teams aus. Im Jahr 2004 gewann ihn das Team Scaled Composites mit dem SpaceShipOne .


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