23.000 Linux-PCs für philippinische Schulen
Der Open-Source-Berater Ricardo Gonzalez berichtete auf der Konferenz Linux.conf.au(öffnet im neuen Fenster) von dem aktuellen Prozess in seinem Land, wie die australische Computerworld(öffnet im neuen Fenster) schreibt. Nach Gonzalez' Angaben gibt es eine Reihe von Faktoren, die die Entscheidung für Linux und gegen Windows beeinflussten.
Zuerst wurde Linux auf den Philippinen beliebt, nachdem während der Asienkrise(öffnet im neuen Fenster) 1997 erkannt wurde, welchen Wert Open Source für Unternehmen haben kann. Während Gonzalez versuchte, Open Source zu verbreiten, startete Microsoft seine Anti-Piraterie-Aktionen auf den Philippinen, so dass sich Gonzalez auch an die Regierung wandte, um ihnen Open Source nahe zu bringen.
Dann begannen das Handels- und das Bildungsministerium mit Unterstützung aus Japan ein Programm namens "PCs for Public Schools" mit dem Ziel, jeder der 10.000 staatlichen Highschools einen PC zu spendieren. Dieses Projekt begann im Jahr 2000 und rüstete die Schulen mit Windows-Computern aus. Etwa fünf Jahre später jedoch wurde herausgefunden, dass diese Computer nicht benutzt wurden - weil niemand wusste, wie damit umzugehen ist.
Die Firma Advanced Solutions fragte Gonzalez, ob er ihr helfen könne, da sie sich darum bewerben wollte, 1.000 Schulen mit einem Server, 10 Desktops und Internetverbindung auszurüsten. Auf diesen PCs sollte die Linux-Distribution Fedora 5 laufen, wofür sogar mit der philippinischen Präsidentin gesprochen wurde, die ebenso wie Beamte wohl nicht einsehen wollte, warum Fedora kostenlos ist. Doch selbst als Microsoft Windows XP für 20,- US-Dollar und Office für 30,- US-Dollar anbot, sei die Fedora-Lösung noch günstiger gewesen, so Gonzalez.
Ende Dezember 2007 hat Advanced Solutions den Vertrag erfüllt und 10.000 Computer ausgeliefert, nachdem unter anderem auch das Wissenschaftsministerium Linux evaluiert hatte. Da die Lösung so günstig war, wurden laut Gonzalez einfach 3.000 zusätzliche PCs installiert, so dass 300 weitere Schulen davon profitierten. Dennoch ist das Projekt noch am Anfang: In den nächsten zwölf Monaten sollen weitere 1.000 Schulen ausgerüstet werden. Dieses Mal werden die Linux-Distributionen Kubuntu sowie Edubuntu verwendet und die Content-Management-Systeme Joomla und Drupal auf Wunsch der Schulen installiert.
Das Bildungs-Notebook der Organisation One Laptop Per Child ist nach Gonzalez' Angaben keine Alternative, da zu viele Geräte auf einmal benötigt werden. Wie erfolgreich das Linux-Projekt an philippinischen Schulen ist, soll auch eine Studie beantworten, an der derzeit gearbeitet wird.



