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Isaiah - VIAs neue x86-CPU-Architektur geht an den Start

Mehr Geschwindigkeit, mehr Features als der VIA C7 - aber ähnlich sparsam. Mit seiner in den letzten vier Jahren entwickelten neuen Prozessorarchitektur "Isaiah" will VIA bei etwa gleichem Energieverbrauch das Doppelte bis Vierfache an Rechenleistung bieten wie mit den aktuellen und als eher langsam geltenden VIA C7-CPUs. Das ist auch nötig, denn AMD und Intel haben längst selbst attraktive Stromspar-CPUs im Angebot.
/ Christian Klaß
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VIA sieht den Isaiah gut gerüstet für den Einsatz in Desktop-PCs, Notebooks und vor allem in Ultra-kompakten Mobilrechnern wie UMPCs. Für das Chip-Design war wieder VIAs Tochterunternehmen Centaur Technology verantwortlich.

Isaiah besitzt eine super-skalare spekulative Out-of-Order-Mikroarchitektur, verfügt über einen 64-Bit-Befehlssatz, Macro-Fusion- und Micro-Fusion-Funktionen, eine neue entwickelte Sprungvorhersage und eine SSE-kompatible Multimedia-Recheneinheit und eine neue Virtuelle-Maschine-Architektur.

Im Bereich Multimedia soll Isaiah mit einer der schnellsten x86-Fließkomma-Einheiten (FPU) aufwarten: Sie kann laut VIA vier Fließkomma-Additionen und –Multiplikationen pro Takt ausführen. Auch von einer Unterstützung für "den neuen SSE-Befehlssatz" ist die Rede, womit Intels SSE4 gemeint sein dürfte.

Mit dabei ist VIAs bekannte PadLock-Engine für Verschlüsselungsberechnungen - dazu zählen ein Zufallszahlen-Generator (RNG), eine AES-Verschlüsselungseinheit, SHA-1-und SHA-256-Hashing sowie ein neuer Ausführmodus mit Eigenschaften eines abgesicherten On-Chip-Speicherbereiches und verschlüsselter Befehlsverarbeitung.

Dazu kommen ein laut VIA hocheffizientes Cache-Sub-System mit zwei 64-KByte-L1-Caches und 1 MByte exklusiver L2-Cache mit 16-Wege-Assoziativität für eine effektivere Speicherausnutzung. Dennoch soll die in 65-nm-Technik gefertigte erste Generation der Isaiah-CPUs pin-kompatibel zu VIAs C7-CPUs (90 nm) sein und Systemherstellern eine leichte Integration in bestehende Produktdesigns ermöglichen - und ihnen zu deutlich mehr Leistung verhelfen.

Die Schrumpfung der Strukturbreiten soll auch bei VIAs Isaiah zu einer verbesserten Energie-Effizienz führen. Kombiniert mit den überarbeiteten Stromspar- und Abwärme-Management-Funktionen des Isaiah will VIA das "beste Rechenleistung-pro-Watt-Verhältnis" im Markt bieten. Dabei helfen auch VIAs mehr Abstufungen kennende Stromspartechnik, Mechanismen zum Untertakten oder Übertakten des Prozessors abhängig von der Chip-Temperatur sowie ein neuer Stromsparmodus "C6", bei dem die Cache-Speicher ausgeschaltet werden.

Isaiah ist für Taktfrequenzen von anfangs bis zu 2 GHz und einen Front-Side-Bus (FSB) von 800 bis 1.333 MHz ausgelegt.

Der Hersteller hofft, nicht nur bei der Grüne-IT-Welle wieder eine größere Rolle spielen zu können, sondern auch bei leisen, kompakten und leichten Systemen. Konkret genannt werden Desktop-PCs, Media-Center-Systeme, ultra-flache, leichte Notebooks und Subnotebooks - alles Bereiche, in denen Intel gerade die Nase vorn hat und in denen die älteren C7-Prozessoren mit ihrer geringen Multimedia-Leistung an ihre Grenzen stoßen.

"Heute ist ein aufregender Tag für jeden bei Centaur" , so Centaur-Chef Glenn Henry, der in einem von VIA in YouTube veröffentlichten Video auch die Besonderheiten von Isaiah erklärt. "Mit einem Team von weniger als einhundert Spitzenklasse-Ingenieuren haben wir aus dem Nichts die weltweit energieeffizienteste x86-Prozessor-Architektur mit State-of-the-Art-Features, hervorragender Rechenleistung und flexibler Skalierbarkeit für die Zukunft geschaffen."

VIA-Gründer und -Chef Wenchi Chen beschreibt die Isaiah-Architektur als Ergänzung der C7-Prozessoren, diese werden also weiter angeboten. Zudem sei Isaiah eine Möglichkeit, VIAs "wachsende Präsenz im globalen x86-Markt weiter auszubauen" .

Die Auslieferung der ersten Isaiah-basierten VIA-CPUs soll im ersten Halbjahr 2008 starten. Konkrete Modelle wurden aber noch nicht angekündigt - wohl aber, dass es schon Ideen zur weiteren Optimierung der neuen Architektur gibt.


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