Isaiah - VIAs neue x86-CPU-Architektur geht an den Start

Isaiah besitzt eine super-skalare spekulative Out-of-Order-Mikroarchitektur, verfügt über einen 64-Bit-Befehlssatz, Macro-Fusion- und Micro-Fusion-Funktionen, eine neue entwickelte Sprungvorhersage und eine SSE-kompatible Multimedia-Recheneinheit und eine neue Virtuelle-Maschine-Architektur.
Im Bereich Multimedia soll Isaiah mit einer der schnellsten x86-Fließkomma-Einheiten (FPU) aufwarten: Sie kann laut VIA vier Fließkomma-Additionen und –Multiplikationen pro Takt ausführen. Auch von einer Unterstützung für "den neuen SSE-Befehlssatz" ist die Rede, womit Intels SSE4 gemeint sein dürfte.
Dazu kommen ein laut VIA hocheffizientes Cache-Sub-System mit zwei 64-KByte-L1-Caches und 1 MByte exklusiver L2-Cache mit 16-Wege-Assoziativität für eine effektivere Speicherausnutzung. Dennoch soll die in 65-nm-Technik gefertigte erste Generation der Isaiah-CPUs pin-kompatibel zu VIAs C7-CPUs (90 nm) sein und Systemherstellern eine leichte Integration in bestehende Produktdesigns ermöglichen - und ihnen zu deutlich mehr Leistung verhelfen.
Die Schrumpfung der Strukturbreiten soll auch bei VIAs Isaiah zu einer verbesserten Energie-Effizienz führen. Kombiniert mit den überarbeiteten Stromspar- und Abwärme-Management-Funktionen des Isaiah will VIA das "beste Rechenleistung-pro-Watt-Verhältnis" im Markt bieten. Dabei helfen auch VIAs mehr Abstufungen kennende Stromspartechnik, Mechanismen zum Untertakten oder Übertakten des Prozessors abhängig von der Chip-Temperatur sowie ein neuer Stromsparmodus "C6", bei dem die Cache-Speicher ausgeschaltet werden.
Isaiah ist für Taktfrequenzen von anfangs bis zu 2 GHz und einen Front-Side-Bus (FSB) von 800 bis 1.333 MHz ausgelegt.
Der Hersteller hofft, nicht nur bei der Grüne-IT-Welle wieder eine größere Rolle spielen zu können, sondern auch bei leisen, kompakten und leichten Systemen. Konkret genannt werden Desktop-PCs, Media-Center-Systeme, ultra-flache, leichte Notebooks und Subnotebooks - alles Bereiche, in denen Intel gerade die Nase vorn hat und in denen die älteren C7-Prozessoren mit ihrer geringen Multimedia-Leistung an ihre Grenzen stoßen.
"Heute ist ein aufregender Tag für jeden bei Centaur" , so Centaur-Chef Glenn Henry, der in einem von VIA in YouTube veröffentlichten Video auch die Besonderheiten von Isaiah erklärt. "Mit einem Team von weniger als einhundert Spitzenklasse-Ingenieuren haben wir aus dem Nichts die weltweit energieeffizienteste x86-Prozessor-Architektur mit State-of-the-Art-Features, hervorragender Rechenleistung und flexibler Skalierbarkeit für die Zukunft geschaffen."
VIA-Gründer und -Chef Wenchi Chen beschreibt die Isaiah-Architektur als Ergänzung der C7-Prozessoren, diese werden also weiter angeboten. Zudem sei Isaiah eine Möglichkeit, VIAs "wachsende Präsenz im globalen x86-Markt weiter auszubauen" .
Die Auslieferung der ersten Isaiah-basierten VIA-CPUs soll im ersten Halbjahr 2008 starten. Konkrete Modelle wurden aber noch nicht angekündigt - wohl aber, dass es schon Ideen zur weiteren Optimierung der neuen Architektur gibt.



