Chinesisches IT-Unternehmen verklagt Microsoft
Die chinesische Schrift ist für den Computer eine Herausforderung - sowohl bei der Darstellung als auch bei der Eingabe. Ein verbreitetes Eingabesystem basiert darauf, chinesische Silben mit lateinischen Buchstaben einzutippen. Der Nutzer erhält dann ein Auswahlmenü, aus dem er das richtige Zeichen auswählt.
Entwickelt wurde dieses System mit dem Namen Zhengma von dem in Peking ansässigen Software-Unternehmen Zhongyi Electronic. Unter anderem nutzt auch Microsoft dieses System(öffnet im neuen Fenster) zur Eingabe und Darstellung von chinesischen Schriftzeichen auf Windows-Rechnern.
Nun wirft Zhongyi Microsoft vor, das Zhengma-System seit langem zu nutzen, ohne dafür Lizenzgebühren an den Erfinder gezahlt zu haben. Zhongyi hat Microsoft deshalb nach einem Bericht der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua(öffnet im neuen Fenster) verklagt. Nach dem Bericht hat das Mittlere Volksgericht Nr. 1 in Peking die Klage bereits angenommen, aber noch keinen Verhandlungstermin festgesetzt.
Microsoft habe 1998 für den Einsatz bei Windows 95 gezahlt, seitdem aber nicht mehr, zitiert Xinhua den Zhongyi-Geschäftsführer Lan Dekang. Microsoft setzte Zhengma für die Betriebssysteme Windows 95, 98, 2000 und XP ein. Laut Lan habe Microsoft jedoch nie einen Lizenzvertrag mit Zhongyi über die Nutzung der Zeichensätze und das Eingabesystem unterzeichnet.
Microsoft weist laut Xinhua jedoch die Vorwürfe zurück. Man habe seine Verpflichtungen gegenüber Zhongyi erfüllt. Die Redmonder respektierten das geistige Eigentum anderer und nutzten es nur rechtmäßig.



