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Das Handy als 3D-Maus

Mobiltelefon mit Kamera steuert den Computer. Moderne Computerspieler stehen gern wild gestikulierend vor ihrem Fernsehgerät. Die Spielekonsole Wii nimmt ihre Bewegungen auf und übersetzt sie in Aktionen auf dem Bildschirm. Setzt sich die Software britischer Wissenschaftler durch, wedeln wir künftig mit dem Handy vor dem Bildschirm herum und steuern so den Computer.
/ Werner Pluta
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Britische Forscher haben eine Software entwickelt, die aus einem Mobiltelefon mit Kamera eine Computermaus macht. Dazu reicht es, die Handy-Kamera auf den Bildschirm zu richten. Die beiden Geräte verbinden sich dann über Bluetooth miteinander. Der Computer nimmt dann die Bewegungen sowie Drehungen des Telefons auf und errechnet daraus die Bewegungen des Mauszeigers. Klickt der Nutzer auf einen der Knöpfe des Telefons, kann er Objekte auf dem Bildschirm mit einer 3D-Maus verschieben oder drehen.

Damit der Computer weiß, wie das Telefon ausgerichtet ist, wird ein Referenzmuster auf dem Bildschirm eingeblendet. Der Computer prüft, wo sich das Muster auf dem Display des Telefons befindet und errechnet so dessen Position und Ausrichtung.

In der Testphase forderten die Wissenschaftler Nick Pears, Patrick Olivier und Mark Dunlop ihre Probanden auf, ein einfaches Haus zu zeichnen und die Größe eines Bildes zu ändern. Dazu klickten die Nutzer das Bild an und bewegten dann das Mobiltelefon. Wird das Handy auf den Bildschirm zubewegt, wird das Bild größer. Zieht man es vom Monitor weg, verkleinert sich das Bild.

Mobiltelefone seien zwar schon weit verbreitet, doch die meisten telefonieren nur damit oder verschicken Textnachrichten, sagte Dunlop dem britischen Wissenschaftsmagazin New Scientist(öffnet im neuen Fenster) . "Wir suchen immer noch nach natürlicheren Möglichkeiten, sie dazu zu nutzen, mit anderen Geräten zu interagieren."

Die Computersteuerung bezeichnet sein Kollege Pears nur als erste Anwendungsmöglichkeit für die Software. "Die Entwicklung kommt erst dann voll zur Geltung, wenn man bedenkt, dass die modernen großen Anzeigetafeln in der Öffentlichkeit nichts als Computer mit großen Bildschirmen sind." Mit Hilfe der Software könnten die Nutzer dann beispielsweise mit Werbespots interagieren.


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