New Yorker Staatsanwalt ermittelt gegen Intel
Chiphersteller soll Kunden gedrängt haben, nur seine Produkte zu verwenden
Eigentlich müsste sich Intel angesichts seiner Position auf dem Chip-Markt keine Sorgen machen. Dennoch scheint der Chip-Hersteller gern mit unlauteren Mitteln gegen seine Konkurrenz vorzugehen - und gerät deshalb auch ins Visier der Wettbewerbshüter. Jetzt ermittelt der Staatsanwalt des US-Bundesstaates New York gegen das Unternehmen.
Der Generalstaatsanwalt des US-Bundesstaates New York, Andrew Cuomo, hat eine Untersuchung gegen Intel eingeleitet. Cuomo wirft Intel einen Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht vor. "Unsere Ermittlung zielt darauf ab, festzustellen, ob Intel seine Monopolmacht missbräuchlich dazu genutzt hat, Wettbewerber auszuschließen und Innovationen zu verhindern", sagte Cuomo in einer Mitteilung.
Einleitende Ermittlungen hätten Hinweise auf Gesetzesverstöße gegeben. Danach hat Intel versucht, Wettbewerber von Vertriebskanälen auszuschließen. Außerdem habe Intel die eigenen Kunden, zum Beispiel Computerhersteller, dazu genötigt, keine Produkte des Konkurrenten AMD zu nutzen, und sie sogar dafür bezahlt, ausschließlich Intel-Produkte zu verwenden. Deshalb will der Generalstaatsanwalt nun die Angelegenheit untersuchen. Er hat Intel bereits aufgefordert, ihm Dokumente unter anderem über seine Preisgestaltung zur Verfügung zu stellen.
Fairer und offener Wettbewerb auf dem Chip-Markt ist nach Ansicht Cuomos entscheidend, insbesondere für New York mit seiner "informationsintensiven Wirtschaft", so der Anwalt. Geschäfts- und Privatkunden überall auf der Welt sollten die Möglichkeit haben, die besten Produkte zu günstigen Preisen kaufen zu können. Das aber könne nur ein fairer Wettbewerb sicherstellen.
Es ist nicht das erste Ermittlungsverfahren gegen Intel wegen Wettbewerbsverzerrungen: Im Juli 2007 hat die EU-Kommission ein Verfahren gegen den Halbleiter-Marktführer eingeleitet. Im Jahr zuvor hatte Intel Besuch von koreanischen Wettbewerbshütern bekommen, und bereits 2005 untersuchte die japanische "Fair Trade Commission" Intels Geschäftsgebaren.
Cuomo beziffert den weltweiten Prozessorenmarkt auf etwa 30 Milliarden US-Dollar. Den größten Anteil hat Intel: Cuomo schätzt, dass 80 Prozent der Prozessoren von Intel stamme. Das entspricht etwa 90 Prozent des Umsatzes. Diese Schätzungen liegen auch im Rahmen der Zahlen von Marktforschern.
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