Apple in Kalifornien wegen Monopolmissbrauchs verklagt
"Apple [...] setzt in seinem populärsten Produkt auf unnötige und nicht zu rechtfertigende, technologische Beschränkungen, um die Wahlmöglichkeiten der Verbraucher und den letzten Rest von Wettbewerb im Markt für digitale Musik einzuschränken" , zitiert InformationWeek aus der Klageschrift(öffnet im neuen Fenster) . Als Beleg für die Behauptung führen die Anwälte der Klägerin Stacie Somers unter anderem an, Apple-Chef Steve Jobs hätte gegenüber Analysten das hauseigene Online-Musikangebot iTunes als "das Microsoft der Musikgeschäfte" bezeichnet.
Apples iPods sind nicht in der Lage, Dateien in Microsofts WMA-Format abzuspielen. Schuld daran sei die iPod-Software und nicht etwa die Hardware, so die Klägerin. Im iPod sei ein Chip verbaut - der "Portal Player System-On-A-Chip" SigmaTel STMP3550 -, der durchaus WMA-Dateien verarbeiten könne. Apple hätte jedoch die Software so geschrieben, dass diese Funktion nicht genutzt werden kann. Auf diese Weise sperre Apple den Wettbewerb aus und festige das eigene Monopol, argumentiert die Klägerin.
Dass Apple ein Monopol habe, erkenne man an den Marktanteilen, heißt es in der Klageschrift weiter. Apple würde 75 Prozent des Online-Videomarktes, 83 Prozent des Online-Musikmarktes, mehr als 90 Prozent des Marktes für Abspielgeräte mit Festplatte und mehr als 70 Prozent des Marktes für Abspielgeräte mit nichtflüchtigen Speichern kontrollieren.
Durch seine Geschäftspolitik habe Apple den Verbrauchern Schaden zugefügt, sagt die Klägerin. Die Preise, die Apple für seine Geräte verlange, seien "monopolistisch, exzessiv und willkürlich" . Die enormen Preisunterschiede zwischen Geräten mit unterschiedlichem Speicherausbau könnten nicht mit den Unterschieden bei Einkaufspreisen für Speicherchips begründet werden. Diese lägen lediglich bei einigen US-Dollar.
Die Anwälte der Klägerin bemühen sich darum, die Klage in eine Sammelklage umwandeln zu lassen. Apple hat bisher jeden Kommentar zur Klage abgelehnt. [von Robert A. Gehring]



