24C3: Schnelles Wachstum des OpenStreetMap-Projekts
Mit dem Erfolg und den steigenden Nutzerzahlen zeigen sich aber auch Probleme, die andere freie Projekte wie die Wikipedia ebenfalls haben. So gab es in OpenStreetMap bereits den ersten, vermutlich politisch motivierten 'Edit-War'. Dabei diente die in eine türkische und eine griechische Seite aufgeteilte Insel Zypern als virtueller Schauplatz.
Google: Isle of Man
Wie mit solchen Problemen umgegangen werden soll, ist noch unklar. Das OpenStreetMap-Projekt schielt auf die Wikipedia für möglicherweise anwendbare Lösungen. Eine Straße oder Stadt nach einer Vandalismus-Attacke einfach auf eine alte Version zurückzuändern, funktioniert allerdings bei OpenStreetMap nicht. Die Daten sind direkt miteinander verbunden, so dass gleich der ganze Planet zurückgestuft werden müsste - in der Praxis kaum machbar.
OSM: Isle of Man
Die größten Lücken gibt es vor allem dort, wo sich noch keine ausreichend große Nutzerbasis gebildet hat. So läuft etwa seit einiger Zeit der Import der "Tiger"-Daten der USA, es fehlen jedoch Nutzer, die sich um die Daten weitergehend kümmern. Die frei verfügbaren, weil vom Steuerzahler bezahlten staatlichen Kartendaten müssen korrigiert und vervollständigt werden.
Letztendlich kann mit dem Projekt vieles realisiert werden, was die Nutzer haben wollen. So gibt es bereits Fahrradkarten (Cambridge Cycling Campaign) basierend auf dem OSM-Projekt und in Zukunft könnte laut Ramm die Möglichkeit bestehen, Routingsoftware zu erstellen, die abseits der StVO arbeitet ("Custom Routing"). Bisher arbeiten Navigationsgeräte auf Basis derartiger Regelsätze mit einer Orientierung auf Kraftfahrzeuge.
Routing-Software war zudem wegen großer Lücken im Kartenmaterial bis vor kurzem eher uninteressant. In vielen Gebieten hat das Material mittlerweile ausreichende Vollständigkeit erreicht, so dass Routenplanung stärker in den Mittelpunkt rückt. Neben den noch jungen Routing-Projekten kann sich der Nutzer von OSM in Zukunft noch an 3D-Gebäuden, Höhendaten, dem Abonnieren von Regionen oder der Unterstützung von kleinen Geräten wie PDAs freuen. Überlegungen zu diesen Unterprojekten gibt es bereits und an einigen wird sogar schon gearbeitet.
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Das Problem ist nicht, dass zu wenig Geld da ist, sondern dass die Software nur auf einem...