AOL verkündet das Ende von Netscape
Noch vor rund zehn Jahren war der Netscape Navigator der dominierende Web-Browser, dann folgte der Browser-Krieg mit Microsoft, in dem ihm der Internet Explorer den Rang ablief. Der damals geplante Netscape Navigator 5 erschien nie, statt dessen setzte man auf eine komplette Neuentwicklung des Browsers - unter dem Namen Mozilla als Open Source. 1999 wurde das Unternehmen Netscape von AOL übernommen, die später mit Netscape 6 einen Browser auf Basis von Mozilla veröffentlichten. AOL hob auch die Mozilla Foundation mit aus der Taufe, die heute unter anderem hinter Firefox steht.
Bei AOL durchlief Netscape eine bewegte Entwicklung, eine wirkliche Bedeutung konnte Netscape aber nicht wieder erlangen. In der Version 8 konnte Netscape sogar die Rendering-Engine des Internet-Explorer nutzen, war damit aber an Windows gebunden. Die aktuelle Version Netscape 9 basierte dann auf Firefox und soll noch bis zum 1. Februar 2008 mit Sicherheits-Updates versorgt werden, danach ist Schluss.
Künftig will sich AOL auf werbefinanzierte Online-Angebote fokussieren. Platz für die Entwicklung eines Browsers, auch wenn es sich nur um eine angepasste Version von Firefox handelt, ist nicht mehr. Daher empfiehlt AOL Netscape-Nutzern den Umstieg auf Firefox.
Alte Netscape-Versionen, die die Geschichte des Web zum Teil maßgeblich geprägt haben, will AOL auch weiterhin zum Download anbieten, allerdings ohne jeglichen Support. Dies gilt auch für Netscape in den Version 1.x bis 4.x. Zudem steht unter mozilla.org(öffnet im neuen Fenster) ein Netscape-Theme für Firefox zur Verfügung, so dass sich der aktuelle Browser äußerlich dem Netscape-Navigator anpassen lässt.
Der Name Netscape soll allerdings nicht ganz sterben, das Online-Portal Netscape.com(öffnet im neuen Fenster) will AOL weiterführen, es passt schließlich zur neuen Strategie.



