Eve Online: Trinity-Erweiterung und zerstörtes Windows XP

Die Frischzellenkur fing jedoch gleich mit einem Problem an, das seinesgleichen sucht. Nutzer von Windows XP und anscheinend auch Windows 2000 werden unter gewissen Umständen mit einer verschwundenen boot.ini konfrontiert. Die Installation der optional verfügbaren neuen Engine löschte in vielen Fällen die boot.ini(öffnet im neuen Fenster) vom Rechner. Wer seinen Rechner danach herunter- und wieder hochfährt, erlebt eine böse Überraschung, denn das Betriebssystem startet einfach nicht mehr.

Der erfahrene PC-Nutzer weiß sich in diesem Falle vielleicht noch zu helfen, der durchschnittliche PC-Nutzer hingegen wird den Schnitzer der Qualitätssicherung von CCP Games wohl kaum verzeihen, sobald er herausgefunden hat, welches Programm für den nicht mehr startenden Rechner verantwortlich ist. Offenbar versuchte der Premium-Client bei der Installation, eine boot.ini und andere mittlerweile unnötige Dateien aus dem Verzeichnis von Eve Online zu löschen und erwischt laut Spielerberichten dabei das falsche Verzeichnis durch falsche Pfadangaben. Windows XP schützt auch mit aktivierter Systemwiederherstellung einige wichtige Dateien nicht vor Zugriffen von Nutzern oder wildgewordenen Installationsroutinen.
Wer den Schaden bereits hat, muss sich wohl oder übel etwas näher mit seinem Betriebssystem auseinander setzen und die boot.ini wiederherstellen. Dies kann mit der Rettungskonsole von Windows XP oder einem anderen Betriebssystem geschehen oder man folgt - falls der Rechner noch nicht neu gestartet wurde - einer Anleitung von CCP(öffnet im neuen Fenster) .
Abseits der Probleme mit der Installation gibt es natürlich noch Neuerungen, die angesichts der Tragweite der Probleme etwas in den Hintergrund rücken. Praktisch alle 3D-Modelle im Spiel sollen überarbeitet worden sein. Es gibt mehr Details, neue Texturen und neue Effekte, wenn die eigene Grafikkarte das Shader Model 3.0 unterstützt.
Teils wurden sogar die 3D-Modelle komplett überarbeitet - so unterscheidet sich das Scimitar-Schiff etwa deutlich von seinem Vormodell. Allerdings nur, wenn man den "Premium-Inhalt" heruntergeladen hat (etwa 600 MByte zusätzlich zum 25 MByte großen Trinity-Patch). Hintergründe und Planeten fallen bei der Überarbeitung jedoch etwas ab und werden wohl erst in Zukunft stärker überarbeitet.
Wem die neue Grafik-Engine nicht zusagt, kann jederzeit wieder auf die Classic-Engine zurückwechseln. In einem kurzen Test unter Windows Vista hat sich die Bildrate in den höchsten Einstellungen (Schatten, HDR-Rendering, SXGA) auf einer GeForce 7600 GS mit 16 Bilder pro Sekunde praktisch halbiert. Außerdem fiel beim Testen auf, dass sich die Art des Nachladens von Texturen verändert hat. So werden Texturen dynamisch nachgeladen und die Modelle werden bereits dargestellt, auch wenn die Texturen noch fehlen, teilweise gelingt das aber erst so spät, dass man dies noch kurz sehen kann. Dies gilt im Übrigen sowohl für die Classic- als auch die Premium-Engine.

Gerade mit der neuen Grafikpracht kommen vermutlich wieder mehr neue Spieler zu Eve Online. Da das Spiel trotz zahlreicher Verbesserungen immer noch eines der am wenigsten zugänglichen Online-Spiele ist, hat CCP erneut ein wenig an den Tutorials gearbeitet und das Interface überarbeitet. Eine kontextsensitive Hilfe, drei neue Tutorials und ein "Tipp des Tages" sollen den Einstieg erleichtern.
Die Übersicht über Raumschiffe und Objekte im Raum lässt sich jetzt freier anordnen, der mit Trinity frei nutzbare Sprachchat Vivox wurde ebenfalls mit einer neuen Oberfläche bedacht und die Drohnen des Spielers sollen einfacher zu bedienen sein. Neue Übersichten und Befehle sollen die Drohnen zudem effizienter machen.
Wirtschaftliche Einflüsse wird das Einführen neuer Schiffstypen haben. Schon jetzt munkelt man, horten zahlreiche Spieler die notwendigen Gegenstände, um die neuen Schiffe nicht nur erforschen zu können, sondern um sie auch zu bauen. Diesmal sind nicht nur große Schiffstypen dabei, sondern auch einige kleine neue Schiffe, die spezielle Aufgaben erfüllen und zudem wenig kosten sollten. Für jede spielbare Fraktion gibt es dabei von jeder Schiffsklasse einen Schiffstyp.
Zwei Großkampfschiffe ergänzen das militärische Angebot nach oben. Die Black-Ops-Schiffe besitzen eine Tarnvorrichtung, können mit einem eigenen Sprungantrieb ohne Sprungtore hinter feindliche Linien springen und außerdem beim Sprung noch weitere kleine Schiffe mitnehmen, allerdings beschränkt sich das auf die Schiffstypen Covert Ops, Stealth Bomber und Force-Recon. Die Marauder-Klasse ist ein Schiffstyp mit besonders starken Waffenplattformen sowie mehr Frachtraum und soll vor allem für Solo-Spieler interessant sein. Allerdings sind diese Schiffe recht empfindlich gegen Störmaßnahmen.
Für alle neuen Schiffe gilt, dass sie eigentlich nur neu texturierte und minimal im Modell veränderte Varianten bestehender Schiffe darstellen. Tatsächlich neue Modelle haben es, bis auf einige Komplettüberarbeitungen bestehender Schiffe, nicht in die Trinity-Erweiterung geschafft.
Neben einigen neuen Missionen und zahlreichen Fehlerbehebungen gibt es auch einige Änderungen in dem Spiel: Diese sind in zwei Patchnotes aufgelistet ( 'EVE: Trinity Changes and Fixes'(öffnet im neuen Fenster) und 'EVE: Trinity Features, Improvements and Balance Changes'(öffnet im neuen Fenster) ) und werden zum Teil erst im Rahmen der täglichen Wartungsarbeiten freigeschaltet. Weitere Informationen und Videointerviews mit den Entwicklern finden sich zudem auf der Trinity-Seite(öffnet im neuen Fenster) von Eve Online.
Eve Online: Trinity ist ab heute für Windows, MacOS X und Linux verfügbar. Wie bei CCP Games üblich, ist die Erweiterung von Eve Online für Abonnenten kostenlos. Der Mac- und der Linux-Client beschränkt sich jedoch vorerst nur auf die zusätzlichen Inhalte und Fehlerbehebungen. Die aktualisierte Grafikengine wird erst nachgereicht, sobald Transgaming Unterstützung für das Shader Model 3 in Cider bzw. Cedega integriert hat und Eve Online entsprechend angepasst wurde.



