CNet entlässt kritischen Spielejournalisten

Druck des Herstellers?

Sich dem Druck eines Werbekunden gegen einen eigenen Schreiber zu beugen, ist für einen Verlag meist keine gute Idee. Das vergrätzt nicht nur dessen Kollegen, sondern kostet auch das Vertrauen der Leser in die publizistische Unabhängigkeit. Diese Erfahrung macht gerade das amerikanische Medienunternehmen CNet, zu dem Dienste wie Search.com, News.com, ZDnet.com und ZDnet.de sowie das Online-Spielemagazin Gamespot gehören.

Artikel veröffentlicht am ,

Am Freitag entließ das Medienunternehmen CNet den Gamespot-Redakteur Jeff Gerstmann. Anlass soll eine Rezension des Xbox-360-Spiel "Kane & Lynch: Dead Men" sein: Gerstmann hatte das Spiel des englischen Herstellers Eidos in einem Text, vor allem aber in einem Videobeitrag negativ besprochen und Spielern vom Kauf abgeraten. Auf einer Skala von 1 bis 10 gab er dem Spiel eine 6. In anderen Angeboten wurde das Spiel ähnlich bewertet. Während der Text, wenn auch in veränderter Form, weiterhin auf der Website abrufbar ist, nahm die Redaktion die Videobesprechung aus dem Angebot. Sie tauchte jedoch kurze Zeit später bei YouTube auf.

Hersteller Eidos, der das Spiel intensiv auf Gamespot bewirbt, soll daraufhin bei CNet interveniert und die Unternehmensleitung aufgefordert haben, sich von Gerstmann zu trennen. Es soll nicht das erste Mal gewesen sein, dass Gerstmann Werbekunden und Unternehmensleitung mit seinen zum Teil recht harschen Besprechungen verärgert hat. Gerstmann selbst hat sich bisher nicht zu den Umständen, die zu seiner Entlassung führten, geäußert.

CNet bestreitet allerdings, Gerstmann wegen einer Beschwerde von Eidos entlassen zu haben. "Wir entlassen keine Mitarbeiter auf Druck von Werbekunden", sagte Unternehmenssprecherin Sarah Cain dem Online-Magazin Joystiq. Dazu, ob Eidos Druck ausgeübt habe, wollte sich Cain jedoch nicht äußern.

In der Spielergemeinde genoss Gerstmann wegen seiner kritischen Tests großes Ansehen. Entsprechend empört reagierte die Online-Gemeinde auf die Nachricht von Gerstmanns Entlassung: Viele Leser beschwerten sich im Gamespot-Forum oder meldeten sich von der Site ab. Das Spiel erhielt so viele 1er-Bewertungen, dass sich die Redaktion gezwungen sah, die Leserbewertung auszusetzen. Proteste gab es auch andernorts im Netz: So wurde Gerstmanns Eintrag in der englischsprachigen Wikipedia-Ausgabe wegen der Auseinandersetzungen in diesem Zusammenhang bis zum 7. Dezember 2007 gesperrt.

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Ketzer 04. Dez 2007

Es ist altbekannt: " wer gut schreibt, der bleibt." und kassiert ordentlich ab! Egal ob...

Ralgar 04. Dez 2007

die jubelberichte über wow und die diversen addons ansehen, dann gothic kritiken...

GU 04. Dez 2007

http://gucomics.com/comic/?cdate=20071130

Ursus310 04. Dez 2007

Vergangene Woche gab's hierzu einen Cartoon bei Penny Arcade http://www.penny-arcade.com...



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