Bis zur Fußball-EM 2008: DVB-H soll Handy-TV-Standard werden
Druck durch die EU soll Einführung beschleunigen
Die EU-Mitgliedsstaaten haben auf einer Tagung der Telekom-Minister die von der Kommission im Juli 2007 vorgestellte Strategie zur Förderung von Handy-TV gebilligt. Demnach soll das Übertragungsverfahren DVB-H zum EU-Standard werden. Daneben haben sich die Mitglieder auf ein gemeinsames Konzept für die Vergabe von Lizenzen für das mobile Fernsehen verständigt, die Frequenzen für diese Dienste sollen möglichst aus dem UHF-Band bereitgestellt werden. Die EU will dafür sorgen, dass Handy-TV zur Fußball-EM 2008 endlich starten kann.
Die Aufnahme der DVB-H-Norm in die Liste der amtlichen Standards verpflichtet in Zukunft alle 27 EU-Mitgliedsstaaten, die Technik zu fördern. Für Inhaltsanbieter, Sendeanstalten, Diensteanbieter und Hardwarehersteller bedeutet dieser Schritt, dass die notwendige Rechtssicherheit geschaffen wird. Nach Auffassung von Kommissionsmitglied Viviane Reding handele es sich dabei um einen millionenschweren Markt und es sei wichtig, dass die Produkte nun vorangetrieben werden könnten.
In erster Linie geht es also um Geld. Reding fordert: "Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch an die Regierungen appellieren, die zum Teil aus innenpolitischen Gründen der Einführung des DVB-H als europäischer Norm noch zurückhaltend gegenüberstehen, sich der Mehrheit schnell anzuschließen. Je mehr Mitgliedsstaaten sich daran aktiv beteiligen, desto leichter kann Europa die kritische Masse erzielen, die erforderlich ist, um die weltweite Führung im Mobilfernsehen zu übernehmen."
Doch noch sind einige Hürden für den erfolgreichen Start von Handy-TV zu meistern. Die Landesmedienanstalten haben mit Mobile 3.0 zwar schon einen Plattformbetreiber für Handy-TV im DVB-H-Standard zugelassen. Doch das Betreiberkonsortium hat mit Interessenkonflikten der beteiligten Medienpartner zu kämpfen. Mobile 3.0 sollte bis zum 9. November 2007 einen Vorschlag zur Nutzung der Kapazitäten für Fernsehen (darunter ein regionales Angebot) sowie für Hörfunk (insgesamt 4 Programme) vorlegen. Doch passiert ist bislang nichts.
Auch auf Verträge mit Programmveranstaltern hat man bislang vergebens gewartet. Laut Mobile 3.0 seien ungeklärte Rechteverhältnisse und die noch ausstehende Einbindung des Programmangebots des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in ein wirtschaftlich tragfähiges Gesamtkonzept Schuld an der Verzögerung. Es bleibt damit weiterhin offen, ob Handy-TV bis zur Fußball-EM 2008 tatsächlich starten kann.
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ich finde die SRG und der ORF sollen sich zusammenschliessen und zusammenverschlüsseln...
Den Kindern wird's schon schmackhaft gemacht mit "coolen" Klingelvideos. Sehr schön...