Test: Asus Eee-PC in der Praxis
Linux auf dem Eee-PC
Auf dem Eee-PC hat Asus eine Linux-Variante des Anbieters Xandros installiert, der wiederum die Software des Debian-Projektes als Grundlage verwendet. Das System setzt auf den Kernel 2.6.21, der an sich dynamische Ticks unterstützt, um den Prozessor bei wenig Last häufiger in den Energiesparmodus verfallen zu lassen und so die Leisstungsaufnahme zu senken. Im Kernel des Eee-PCs ist aber genau diese gerade für Notebooks sinnvolle Funktion ausgeschaltet. Hier hilft nur, sich einen eigenen Kernel zu übersetzen, was allerdings nur etwas für Bastler ist, zumal die Kernel-Quellen auf dem Gerät noch nicht vorhanden sind. Asus veröffentlicht jedoch nach und nach für verschiedene Sprachen die Distributionen auf einem eigenen Webserver.
Fraglich auch, warum als Dateisystem Ext2 zum Einsatz kommt, das im Unterschied zum Nachfolger Ext3 keine Journaling-Funktion für erhöhte Datensicherheit hat. Bleibt der Strom plötzlich weg und kommt es so zu einem inkonsistenten Dateisystem, wird der Anwender im schlimmsten Fall mit dem Werkzeug "fsck" alleine gelassen und kann versuchen, sein Dateisystem wieder zu reparieren. Um die schreibgeschützten mit den beschreibbaren Bereichen zu verbinden, wird UnionFS verwendet.
Manche Bibliotheken fehlen noch
Auf dem verwendeten X.org-Server 1.3 läuft der auf Geschwindigkeit ausgelegte Fenstermanager IceWM, der ein Windows-XP-Theme verwendet. IceWM ist kompatibel zu den beiden großen Desktop-Umgebungen KDE und Gnome und da Xandros in diesem Falle Programme aus beiden Lagern verwendet, laufen sowohl die KDE- als auch die Gnome-Bibliotheken auf dem Gerät - und dementsprechend auch die Bibliotheken der GUI-Toolkits Qt und Gtk+.
Dateimanager im Windows-Look
Als Dateimanager kommt eine von Xandros entwickelte Anwendung zum Einsatz, die bewusst an den Windows-Dateimanager angelehnt ist. Um im Internet zu surfen, wird auf Firefox 2.0.0.7 gesetzt, für E-Mail auf Thunderbird 2.0.0.6 - allerdings nicht konsequent. Wer die PIM-Applikationen startet, bekommt die KDE-Software Kontact vorgesetzt und gelangt über diesen Umweg auch an den E-Mail-Client KMail. Zur Kommunikation stehen ferner Skype 1.4 und der Instant Messenger Pidgin 2.0.2 zur Verfügung. Diese Linux-Version von Skype kann allerdings noch keinen Gebrauch von der integrierten Webcam machen, Pidgin kann dafür aber mit den gängigen Protokollen wie ICQ, Jabber und MSN umgehen.
Open Office 2.0
Um PDF-Dateien zu betrachten, ist der Adobe Reader 7.0 vorinstalliert. Zusätzlich ist das über ein Jahr alte Büropaket OpenOffice.org 2.0.4 installiert, das zudem nur auf freie Schriften zugreifen kann. Die von Windows-Systemen bekannten Schriftarten Arial, Time New Roman oder Verdana sind also nicht verfügbar. Über Symbole sind auch verschiedene Google-Dienste, weitere Webmail-Angebote und die freie Enzyklopädie Wikipedia eingebunden.
Das Angebot bei den Multimedia-Anwendungen ist bunt gemischt: Während als Videowiedergabe auf das Programm SMPlayer - der auf MPlayer basiert - gesetzt wird, kommt das KDE-Programm Amarok in der von Xandros angepassten Version als Audioplayer zum Einsatz. Für die Foto- und Videoverwaltung sind ebenfalls Programme aus Xandros' kommerzieller Distribution installiert.
Mit dabei sind darüber hinaus einige Konfigurationswerkzeuge, "Diagnostikprogramme", die nur unvollständige Informationen über die Hardware anzeigen, sowie ein Virenscanner von Xandros, dessen Sinn ebenfalls fragwürdig ist. Die Konfigurationsprogramme sind teilweise etwas umständlich gehalten. So muss eine WLAN-Verbindung, die öfter genutzt wird, etwa als Verbindung definiert werden, die dann bei Bedarf wiederhergestellt wird - was nicht immer auf Anhieb klappt. Manchmal muss erst die Netzwerkschnittstelle neu gestartet werden. Immerhin gelingt dies über die grafische Oberfläche. Wer sein WPA-Passwort zudem versehentlich eingibt, ohne von WEP auf WPA umzustellen, bekommt keine Fehlermeldung angezeigt, die Netzwerkverbindung funktioniert dann einfach nicht.
Wer alleine mit der grafischen Oberfläche arbeitet, etwa weil keine Linux-Kenntnisse vorhanden sind, ist mit dem Eee-PC sehr eingeschränkt. Die Softwareverwaltung bietet nur die Möglichkeit, verfügbare Updates für die enthaltenen Programme herunterzuladen und einzuspielen - Erweiterungen werden hierüber, zumindest bis jetzt, nicht angeboten.
Mitgelieferte Spiele
Linux-Erfahrene hingegen haben hier kein Problem: Mit STRG+ALT+T lässt sich ein Terminal öffnen, über das Zugriff auf die üblichen Linux-Werkzeuge besteht. Da Xandros wie erwähnt auf Debian basiert, können also weitere Repositorys eingetragen und Pakete dann über die Paketverwaltung APT installiert werden. Das Root-Passwort, um die nötigen Rechte zu erlangen, ist übrigens identisch mit dem Nutzerpasswort. Laut Xandors soll es allerdings nicht funktionieren, Pakete aus Debian einzuspielen und der Distributor selbst bietet Pakete nur über sein Netzwerk für Kunden an. Es können jedoch weitere Community-Repositorys konfiguriert werden. Hier berichten Nutzer auch, dass sich Pakete durchaus aus Debian 4.0 einrichten lassen.
Installierte Programme tauchen aber nicht als Symbol auf, so dass sie ebenfalls über das Terminal gestartet werden müssen. Und bei manchem Programm ist der Bildschirm dann tatsächlich zu klein: Bei Gimp beispielsweise lässt sich leider nicht einmal die "Nutzerinstallation" abschließen, da die "Continue"-Schaltfläche weit außerhalb des sichtbaren Bereichs liegt.
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Wo hast Du das gelesen, dass das austauschbar ist? Alle mir bekannten Quellen berichten...
hallo, ich besitze das schwarze macbook, und bin sehr sehr zufrieden damit...bis auf das...
Das ist jetzt schon ein Scherz?
Hallo, glaube, mal gelesen zu haben, das in den Seiten vom Bildschirm die Lautsprecher...