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RTL-Chefin wettert gegen Mediathek des ZDF

Gesellschaftlicher Mehrwert soll in Public-Value-Test ermittelt werden. RTL-Geschäftsführerin Anke Schäferkordt hat sich gegen neue digitale Info- Programme von ARD und ZDF im Fernsehen gewandt. Auch die Mediathek des ZDF ist ihr ein Dorn im Auge, der die Gebührenzahler unnötig belaste.
/ Andreas Donath
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Die digitalen Spartenkanäle hätten keinen gesellschaftlichen Mehrwert, sagte Schäferkordt in einem Interview mit dem Focus: "Sie dringen in einen funktionierenden Markt ein. Es gibt bereits private Nachrichtensender" , so Schäferkordt.

"Wichtig ist, dass die Öffentlich-Rechtlichen ihre Expansion sofort stoppen, bis die Politik den Funktionsauftrag klar definiert hat" , forderte Schäferkordt im Interview mit dem Focus. "Wir brauchen einen Public-Value-Test, ein geregeltes Verfahren, nach dem ARD und ZDF für jedes neue Angebot belegen müssen, welchen gesellschaftlichen Mehrwert es bringt."

Auch die Mediathek des ZDF, in der der Sender einige TV-Eigenproduktionen gratis im Internet bereitstellt, lehnte die RTL-Chefin ab. Es entstehe gerade ein Markt für Abruffilme. "Wieso muss der öffentlich-rechtliche Rundfunk seine Sendungen im Internet selbst verbreiten? Das könnte doch auch ein kommerzieller Anbieter machen, ohne dass die Gebührenzahler belastet werden" , so Schäferkordt.

Die Mediathek des ZDF hält die Inhalte im proprietären WMV-Format und auch im Standardformat MPEG4 AVC alias H.264 an. Die meisten Videos stehen bis sieben Tage nach Sendetermin zum Abruf bereit. Einzelne Sendungen gibt es sogar vor der Ausstrahlung bereits zum Abruf. Die Mediathek steht in drei Varianten zur Verfügung: Neben einer PC-Edition gibt es eine spezielle Variante direkt für den Fernseher sowie eine Mobilversion für Mobiltelefone im Angebot.


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