Spieletest: Project Gotham Racing 4 - Rasen mit Stil

Das Spielgefühl ist dabei wieder einmal erstklassig: Zwar dauert es einen Moment, bis das richtige Dosieren von Gas und Bremse verinnerlicht wurde, danach lassen sich die Autos und (neuerdings auch vorhandenen) Motorräder aber butterweich führen. Schade nur, dass der Realismus dabei stellenweise doch arg kurz kommt. Ein Schadensmodell etwa gibt es nicht wirklich, selbst die schlimmsten Crashs haben nur minimale optische Auswirkungen.
Der Fuhrpark wird auch hohen Ansprüchen gerecht: Motorräder von Marken wie BMW, Honda, Kawasaki oder Triumph, Autos vom Mini Cooper S 1964 über den Chevrolet Camaro Z28 bis hin zum Lamborghini Gallardo oder dem Mercedes-Benz SLR McLaren - die Garage lässt sich mit einigen Hochkarätern schmücken, die natürlich auch allesamt unterschiedliche Fahreigenschaften besitzen. Gerast wird übrigens auf Stadtkursen in zehn Großstädten wie New York, St. Petersburg oder Las Vegas, aber u.a. auch auf dem Nürburgring. Die Strecken können allerdings optisch nicht ganz mit der Detailverliebtheit der Fahrzeuge glänzen; wo letztere mit wunderbaren Licht-, Spiegel- und Schatten-Effekten aufwarten, wirken die Metropolen teils doch etwas steril.

Zu den wenigen sonstigen Neuerungen zählt die Einführung eines dynamischen Wettermodells - so muss nun beispielsweise mit plötzlichen Regenschauern und einer damit verbundenen rutschigen Strecke gerechnet werden. Die umfangreichen Replay-Möglichkeiten sowie der Foto Modus hingegen sind mittlerweile auch aus zahlreichen anderen Rennspielen bekannt.
Project Gotham Racing 4 ist exklusiv für die Xbox360 erhältlich und kostet etwa 60 Euro.
Fazit:
Project Gotham Racing 4 erinnert ein wenig an Halo3: Einerseits hat man es hier mit einem absoluten Genre-Highlight zu tun - Spielumfang, Technik und Spielgefühl sind erstklassig. Andererseits bleibt trotzdem ein leicht schaler Beigeschmack: Von minimalen Änderungen wie dem dynamischen Wettermodell abgesehen, hat sich im Vergleich zum letzten Spiel nicht viel getan. PGR4 ist im Grunde ein dezent erweitertes PGR3 mit besserer Grafik. Wer sich daran nicht stört, wird aber bestens bedient - in punkto Langzeitmotivation müssen sich die Entwickler von Bizarre Creations keinen Vorwurf gefallen lassen.



