Suns T2: Schnellste CPU der Welt - bei 1,4 GHz? (Update)
Neuer Ultrasparc mit acht Kernen und zwei 10-Gigabit-Ethernets
Zur Konferenz Siggraph hat Sun nun endgültig den Schleier von seinem mal "Ultrasparc T2" und mal "Niagara 2" genannten Prozessor-Design gelüftet. Der T2 bringt eine umfangreiche Schnittstellen-Ausstattung mit, soll besonders im Server-Bereich punkten und mit den SPEC-Benchmarks die bisher schnellste Lösung in einem CPU-Sockel sein.
Bereits im April 2006 meldete Sun, dass der T2 sein "Tape Out", also die erste Vorstufe der Serienfertigung, erreicht habe - nun soll der Prozessor in der zweiten Hälfte des Jahres 2007 auf den Markt kommen, teilte das Unternehmen mit. Gemäß dem aktuellen Trend zu "Performance pro Watt" stellt Sun vor allem die Energie-Effizienz der CPU heraus: 64 Threads auf acht Kernen in einem Sockel soll T2 verarbeiten können, und dabei nur 2 Watt Leistung pro Thread aufnehmen - das entspricht einem gesamten Leistungsbedarf von 128 Watt, was völlig im Rahmen bisheriger Server-CPUs liegt.
Sun UltraSPARC T2
Ein echtes Novum sind zwei im Chip-Gehäuse integrierte Ports für 10-Gigabit-Ethernet. Dazu kommen noch acht PCI-Express-Lanes, die man flexibel aufteilen kann - beispielsweise für die Anbindung von Massenspeichern. Offenbar zielt Sun mit der hohen Integration vor allem auf den Einsatz in Blades. Dafür sprechen auch vier Speicher-Controller im T2, die 50 Gigabyte pro Sekunde erreichen können.
Jeder der bis zu acht Kerne - Sun plant auch Varianten mit vier Kernen - bringt eine eigene FPU mit, die 8-Kern-Modelle zudem acht Funktionseinheiten für Verschlüsselung. Sun spricht dabei von zehn Algorithmen, die auch Ansprüchen des US-Geheimdienstes NSA genügen würden. Ob es sich dabei um dedizierte Einheiten oder beispielsweise eine Erweiterung des Befehlssatzes handelt - was die simultane Bearbeitung anderer Aufgaben bremsen würde -, ist noch nicht bekannt.
Mit herkömmlichen Workloads soll der Multithread-Prozessor jedoch besonders leistungsfähig sein. Sun gibt für die Benchmark-Suite SPEC2006 mit den Werten SPECint_rate2006 von 78,3 und SPECfp_rate2006 von 62,3 neue Rekorde für Single-Socket-CPUs an. Diese Werte gelten aber noch als "geschätzt", da der Prozessor nicht käuflich erhältlich ist. Ebenso ist zu beachten, dass sich die Rechenaufgaben der SPEC sehr fein auf Threads verteilen lassen, was nicht für jede Software gilt.
Einen festen Termin oder einen Preis für den T2 nannte Sun noch nicht - ebenso wie den Takt, der aber nach Angaben der britischen Site "The Register" bei nur 1,4 GHz liegen soll. Im Laufe des Tages will Sun die neue CPU in Form eines Webcasts genauer vorstellen.
Nachtrag vom 7. August 2007, 18:15 Uhr:
Wie Sun inzwischen mitteilte, arbeitet der nun offiziell "UltraSPARC T2" genannte Prozessor tatsächlich nur mit 1,4 GHz. Das gilt jedoch nur für die acht Sparc-Kerne selbst, andere Teile der CPU kommen mit weit geringeren Takten aus, die I/O-Einheiten beispielsweise mit 350 MHz. Daher soll der gesamte T2, wie Sun angibt, auch im Worst-Case-Szenario maximal 84 Watt elektrischer Leistung aufnehmen. Die Kerne sind dazu noch mit eigenen Stromspar-Mechanismen versehen. Die Verschlüsselung wird mit einem echten Zufallsszahlen-Generator unterstützt, bei dem das Rauschen eines Widerstands einen spannungsgesteuerten Oszillator füttert. Dessen Signale steuern ein Schieberegister (LFSR), sodass sich laut Sun echte 64-bittige Zufallswerte erzeugen lassen. Gefertigt wird der 342 Quadratmillimeter große T2 aus 503 Millionen Transistoren bei Texas Instruments in 65 Nanometern Strukturbreite.
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du weißt aber hoffentlich schon das diese Prozessor kein Windows unterstütz oder? Ein...
Oh Bitte! IT-"Profis" kann soviel bedeuten. Wenn sich hier jemand freut wenn ne News über...
Kann irgendwie net glauben, dass die es geschafft haben 10 Gbit PHY's in das Design...
https://forum.golem.de/read.php?19414,1039923,1039923#msg-1039923 hmm, nachdem ich das...