Freie Treiber-Entwickler wehren sich gegen Nvidia-Drohung
Israelische Webseite soll offizielle wie modifizierte Treiber entfernen
Wie einige andere Projekte bietet auch die israelische Site NGOHQ Nvidias Treiber für Grafikkarten sowohl im Original als auch in einer modifizierten Version an. Beide Angebote sollen laut Nvidia nun verschwinden, die Betreiber der Webseite drohen jedoch mit einer Beschwerde beim US-Justizministerium.
Bereits Anfang Juli 2007 erhielten die Webmaster von NGOHQ.com ein Schreiben von Nvidia, das die Betreiber in ihrem Forum auszugsweise wiedergeben. Den Zitaten zufolge sollen sie laut Nvidias Willen nicht nur ihre überarbeiteten, sondern auch die Original-Treiber aus ihren Download-Angeboten entfernen. Nvidia weist in dem Schreiben darauf hin, dass das Unternehmen alleine bestimmen könne, welche Webseiten die Treiber anbieten dürfen. Eine solche Genehmigung soll NGOHQ nicht besitzen. Wenn die Treiber nicht entfernt werden, will Nvidia "die notwendigen Schritte" einleiten, um dies zu erreichen.
Die israelische Site bietet jedoch nicht nur die Original-Treiber an, sondern auch Versionen, bei denen die INF-Dateien modifiziert wurden. Dadurch lassen sich die Treiber auch mit älteren Grafikprozessoren oder auf Notebooks einsetzen, für die sonst nur die Hersteller der Mobilrechner den Support übernehmen. Einer der Beweggründe für diese Varianten ist laut einer Stellungnahme von NGOHQ, dass Nvidia die funktional noch im Code enthaltene Unterstützung für ältere GPUs aus den Treibern entfernt habe, damit die Kunden sich neue Produkte kaufen.
Neben diesem schweren Vorwurf behauptet NGOHQ außerdem, dass es nach israelischem Recht erlaubt sei, kommerzielle Software für den privaten Gebrauch und zu Schulungszwecken zum Download anzubieten. Eine Genehmigung für die Original-Treiber müsse so gar nicht vorliegen. Ungewöhnlich hart will sich die Site auch gegen die Drohungen von Nvidia wehren. Wenn Nvidia rechtliche Schritte gegen die Betreiber einleitet, wollen diese im Gegenzug eine Beschwerde beim US-Justizministerium einreichen. Da es in der Vergangenheit schon zu Auseinandersetzungen zwischen Nvidia und NGOHQ gekommen sein soll - unter anderem wegen des Download-Angebots eines von ASRock modifizierten Treibers -, fühlen sich die Betreiber diskriminiert und die Pressefreiheit eingeschränkt. Irreführende Werbung, virales Marketing und andere Verfehlungen werfen die Webmaster dem Grafikriesen zudem vor.
Vor einem Rechtsstreit mit Nvidia fürchtet sich das Webprojekt seinem ersten Posting zu diesen neuen Differenzen zufolge nicht und wendet sich deutlich an Nvidia: "NGOHQ hat die Mittel und Rechte, sich selbst zu verteidigen, und auch anzugreifen, wenn es notwendig sein sollte. Wir haben keine Angst vor Euch, wir können uns wehren, also unterschätzt uns nicht."
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
In diesem Fall ist der Nominativ dem Genitiv sein Tod :)
NVidias 8800er sind auch nicht so der Reisser im Preis/Leistungs Verhältnis, wenn man...
hatte nur Probleme mit deren Treiber-Dreck. Die Karten wären ja ned schlecht gewesen...
Ich hab schon befürchtet, die hätten was dagegen freie Nvidia-Treiber zu veröffentlichen...