Microsoft schließt nächstes Linux-Abkommen
Linspire arbeitet mit Microsoft zusammen
Nun arbeitet Microsoft in Sachen Linux auch mit dem Distributor Linspire zusammen. Anders als bei Novell und Xandros bezieht sich dies jedoch hauptsächlich auf gemeinsame technische Entwicklungen. Linspire-Nutzer bekommen diese aber nur, wenn sie einen Patentvertrag schließen.
Microsoft und Linspire wollen gemeinsam vor allem für die bessere Zusammenarbeit zwischen Windows und Linux entwickeln, beziehen sich also vor allem auf die technische Zusammenarbeit. Doch ohne Patentvereinbarung kommt auch das nächste Linux-Abkommen nicht aus. Konkret wird in den Bereichen Office-Dokumente, Instant Messaging und digitale Medien gemeinsame Sache gemacht.
So wird sich nun auch Linspire an den Arbeiten für einen Konverter beteiligen, der den Dokumentenaustausch zwischen OpenOffice.org und Microsoft Office sicherstellen soll. Weiter wird Linspire Microsofts RT-Audio-Codec lizenzieren, um einen Sprach-Chat zwischen Pidgin (Ex-Gaim) und Microsofts verschiedenen Instant-Messaging-Clients für den Geschäftseinsatz und dem Windows Live Messenger zu ermöglichen. Darüber hinaus werden künftige Linspire-Versionen Audio- und Video-Codecs für Windows Media 10 enthalten und auch Microsofts TrueType-Schriften werden in die Linux-Distribution aufgenommen.
Die Ergebnisse dieser Arbeit sind jedoch nicht einfach so in der Standard-Linspire-Distribution zu finden. Kunden erhalten sie nur, wenn sie einen Patentvertrag abschließen. Dieser soll den Kunden garantieren, dass sie die in Linspire enthaltenen Techniken legal nutzen können, auch wenn Microsoft-Patente verwendet werden. Laut Linspire-Chef Kevin Carmony ändert sich dadurch nicht der Preis der Distribution, da Linspire die Mehrkosten übernehmen möchte. Die Entscheidung, ob Linspire mit oder ohne Microsoft-Techniken genutzt werden soll, wolle man aber dem Kunden überlassen. Die einzige für jeden Linspire-Nutzer geplante Änderung ist, dass die Distribution den mitgelieferten Browser auf die Windows-Live-Suchmaschine voreinstellen wird.
Linspire ist damit der dritte Linux-Distributor, der nach Xandros und Novell mit den Redmondern zusammenarbeitet. Gerade das Novell-Abkommen schlug große Wellen und provozierte eine Klausel in der GPLv3, die dem Novell-Deal ähnliche Verträge verbietet, sofern sie nach dem 28. März 2007 geschlossen wurden. Die Übereinkunft mit Linspire unterscheidet sich jedoch zumindest dadurch, dass Microsoft Linspire-Nutzern nicht automatisch die Verwendung der eigenen Patente gestattet, sondern diese erst einen extra Vertrag schließen müssen. Inwiefern dies mit der GPLv3 kompatibel ist, wird erst eine Analyse zeigen können, sobald die beiden Unternehmen weitere Details veröffentlichen. Linspires Chef Kevin Carmony ist der Ansicht, dass die Formulierung des Abkommens GPL-kompatibel ist. Zudem bezieht sich der neue Vertrag eher auf den Desktop-Markt, wohingegen Novell und Xandros auch im Server-Bereich mit Microsoft zusammenarbeiten.
Microsoft arbeitet darüber hinaus in einzelnen Gebieten auch mit Firmen wie JBoss, XenSource und Zend zusammen. Mit Linspire stand sich das Softwareunternehmen einst in einem Rechtsstreit gegenüber, was in der Umbenennung von Lindows OS in Linspire resultierte. Außergerichtlich einigten sich die beiden Parteien später, auch den Unternehmensnamen Lindows in Linspire zu ändern. Der Linux-Distributor hatte schon immer proprietäre Codecs und Treiber aufgenommen, um möglichst kompatibel mit der Microsoft-Welt zu sein.
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Ja, meine ich auch. So wie es im Moment aussieht, wird das Gegenteil der Fall sein...
bei redhat haben sie's auch versucht die haben aber die eier und die moral gehabt, das...
Bitte, bitte, bitte nicht füttern! Für den ewig gleichen Copy&Paste-Mist verdient er...
IMHO Doch. Zumindest in Europa, solange es hier noch keine Softwarepatente gibt. (Wer...