Wie René Obermann die Telekom zerlegt
Ein Ende des Schrumpfungsprozesses ist nicht in Sicht
Telekom-Chef René Obermann versucht sich am 16. Umbau des Konzerns. Er muss deutlich härter durchgreifen als seine Vorgänger, analysiert Marcus Gatzke von der Netzeitung.de.
"Der Kopf hat sich gedreht, aber der Körper kommt noch nicht mit" - das Urteil der Unternehmensberatung Arthur D. Little aus dem Jahre 1996 stimmt auch noch rund elf Jahre später. Zumindest auf dem deutschen Markt hat sich die Deutsche Telekom lange auf ihrer Vormachtstellung ausgeruht. Jetzt will René Obermann, der Neue an der Spitze des Unternehmens, auch den Körper drehen. Seine Maßnahmen sind deutlich schmerzhafter als in der Vergangenheit. Am Ende könnte nicht viel von der alten Telekom übrig bleiben.
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Mit der bisher massivsten Senkung der Personalkosten und einem radikalen Umbau (dem 16. seit der ersten Postreform) will der Nachfolger von Kai-Uwe Ricke die Krise in den Griff bekommen und die Wende einleiten. Schon beim ersten Börsengang warnten Analysten und Experten vor dem Risiko, das mit den damals noch 120.000 Telekom-Beamten und dem öffentlichen Dienstrecht, das im Unternehmen galt und in Teilen immer noch gilt, verbunden ist.

Telekom-Chef René Obermann muss die Telekom verschlanken
Einen Hang zum "Schlendrian" warf der Tübinger Wettbewerbsrechtler Wernhard Möschel Staatsunternehmen wie der Telekom 1996 vor: "Es wird zu viel Personal beschäftigt, und mit knappem Kapital wird allzu großzügig umgegangen." Anfang der 90er-Jahre war die Telekom wirklich ein behäbiger Behördenapparat - ein Erbe, das sie bis heute verfolgt.
Nur ein Bruchteil bleibt übrig
Bereits vor zwei Jahren kündigte der Vorstand an, bis 2008 erneut insgesamt 32.000 Stellen in Deutschland zu streichen. Bis heute hat der ehemalige Staatskonzern mehr als 120.000 Arbeitsplätze abgebaut - die neu entstandene Konkurrenz konnte diesen Wegfall nur zum Teil ausgleichen. Das Liberalisierungsgesetz wurde vom Betriebsrat des Unternehmens nicht ohne Grund als "Rationalisierungs-Beschleuniger" bezeichnet.
Für Konzern-Chef Obermann ist das aber nur der Anfang: Für große Teile der Sparte T-Systems, die unter anderem für die Geschäftskunden zuständig ist, soll ein Partner ins Boot geholt werden. Letztlich könnte die Telekom nur noch einen Minderheitsanteil an T-Systems halten. Die Sparte würde nur noch als Finanzbeteiligung auftauchen - zehntausende Arbeitsplätze würden auf einen Schlag aus der Telekom-Bilanz verschwinden.
Außerdem verhandelt die Telekom-Spitze mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi über die Auslagerung von 50.000 Beschäftigten in eine neu zu gründende Gesellschaft mit dem Namen T-Service. Sollte die Telekom ihre Pläne umsetzen, käme dies einer Zerschlagung der Festnetzsparte T-Com gleich.
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hey ich versteh nicht wie ihr euch hier so anzicken könnt. Die Telekom ist garnicht so...
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen, dieser Meinung schließe ich mich voll und ganz an!
per Handy... hmm, das kann bei 01805-Nummern dann wirklich teuer werden. Das sollte man...
Nichts, die Bundesregierung hält selbst jede Menge T-Aktien...
Der ist ja nun seit zwei Jahren schon der gleiche.