Test: Apple TV - Stromfresser mit ungenutztem Potenzial
Anbindung an einen iTunes-Rechner: Dort muss zweimal ein Code eingegeben werden, einer für Streaming, einer für Synchronisierung
Bei der Bedienung fallen schnell einige Ungereimtheiten auf: Zum einen kann sich Apple TV nur mit einem Rechner bzw. dessen iTunes-Bibliothek synchronisieren. Beim Wechsel des Quellsystems werden die synchronisierten Daten der einen Bibliothek gelöscht, um durch die der auf einem anderen Rechner liegenden Bibliothek ersetzt zu werden, selbst wenn genügend Platz auf der Apple-TV-Festplatte verbleibt. Wer auf verschiedenen Systemen Fotos zu liegen hat, muss also auch immer wieder neu synchronisieren.
iTunes mit Apple TV verbunden
Ein weiteres Manko: Per Apple TV Remote kann zudem die Lautstärke nicht verändert werden, anders als man es bei Front Row gewohnt ist. Nicht einmal ein Stummschalten gibt es, abgesehen vom Pause/Play-Knopf der Fernbedienung. Das ist bei vielen anderen Unterhaltungselektronik-Geräten auch so, die Lautstärkeregelung übernimmt dann die Stereoanlage - allerdings bedeutet das auch, dass neben der Apple Remote auch die Fernbedienung der Stereoanlage immer in Griffweite sein muss. Den mit Abstand größten Schnitzer erlaubt sich Apple jedoch mit dem wegrationalisierten Ein- und Ausschaltknopf.
Apple TV (unten) - anders als der Mac Mini (oben) ohne Suspend- und Ausschalter
Apple TV lässt sich deshalb nicht einfach abschalten - es ist immer aktiv. Zwar kann das Gerät per Fernbedienung mit längerem Drücken des Menü-Knopfes in eine Art Schlummermodus versetzt werden, doch dieser scheint das System nur minimal herunterzuregeln, worauf einerseits das auch nach einer Nacht warm bleibende Gehäuse hinweist und beim Nachmessen 25 bis 28 Watt verbraten werden.
Im regulären Betrieb ist Intels im Apple TV zum Einsatz kommende Hardware recht genügsam: 30 bis 35 Watt im Menü, springt der Screensaver an, steigt der Verbrauch auf 36 - 37 Watt, was auch bei der Wiedergabe von Videos mit eher geringer Auflösung und Podcasts gilt. Bei hochauflösendem Video sind es dann auch mal 38 Watt, die der Stromzähler anzeigt. Bei längerer Festplattenaktivität wird es in dem Gehäuse recht warm, ein Handauflegen ist aber dennoch ohne Risiko möglich.
Apple TV ist seit Ende März 2007 für 299,- Euro erhältlich.
Fazit:
Apple TV ist sicherlich ein interessantes Produkt - schon die Packung gefällt, das elegante und kompakte Design erinnert angenehm an das des Mac mini und die Bild- und Tonqualität weiß - zumindest subjektiv - zu gefallen. Es gibt keine Ruckler, die Menüführung ist einfach und das Betriebsgeräusch angenehm leise. Dennoch konnte uns Apple TV nicht überzeugen, das kastrierte MacOS X verweigert sich allen Fremd-Codecs, Universal Plug and Play (UPnP) wird nicht unterstützt, so dass Netzwerk-Festplatten mit UPnP-Server nicht als Datenquellen dienen können und selbst die direkte Anbindung an iTunes gibt es noch nicht. Eine Katastrophe ist schließlich der Stromverbrauch auf Grund des "vergessenen" Tiefschlafmodus. Ein Ausschalten durch simples Ziehen des Steckers ist letztlich ebenfalls nicht eines Design-Preises würdig und lässt Sorge um die so vom Stromnetz getrennte Elektronik aufkommen. Einige Lichtblicke gibt es jedoch: Ein Teil der Probleme ist lediglich auf den aktuellen Stand der Apple-TV-Software (Version 1.00) zurückzuführen, es dürfte sich also noch einiges verbessern lassen - auch findige Hacker sind schon dabei, aus Apple TV ein besseres Produkt zu machen.
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Test: Apple TV - Stromfresser mit ungenutztem Potenzial |
Nach 2 Jahren ist es soweit. Man kann diese Funktion nutzen.
das problem das sich für mich ergab.... ich wollte, ohne ein weiteres kabel zu verlegen...
Im Artikel steht geschrieben, dass das Apple TV nicht Internetradiostationen empfangen...
Kürzlich habe ich mein apple TV auf Werkseinstellungen zurückgesetzt. Wie bei der...