Zum Hauptinhalt Zur Navigation

Deutschland, einig Brennerland

Jeder zweite nutzt Kopiermöglichkeiten durch CDs und DVDs. Nach der jedes Jahr veröffentlichten "Brennerstudie" der Musikindustrie ist das Kopieren von CDs und DVDs mit Musik, Fotos, Daten, Filmen, Software, Spielen oder Hörbüchern beliebt wie nie zuvor. Den Ergebnissen der Studie zufolge kopierte 2006 jeder zweite Bundesbürger ab zehn Jahren regelmäßig entsprechende Inhalte. Ob er dies im Rahmen der bestehenden Gesetze aber durfte oder nicht, geht aus der Studie nicht hervor, schließlich darf beim Kopieren kein Kopierschutz umgangen werden.
/ Jens Ihlenfeld
59 Kommentare News folgen (öffnet im neuen Fenster)

Die Brennerstudie wird schon seit 1999 von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) durchgeführt, die dazu 10.000 Personen befragte. Ob diese Studie repräsentativ ist, wurde nicht mitgeteilt.

Nicht zuletzt durch die verfügbare und bezahlbar gewordene Technik dürfte sich der kopierende Personenkreis ausgeweitet haben. Er stieg von 1999 und 7,9 Millionen Personen, die regelmäßig auf CDs und DVDs brennen, auf 31,4 Millionen und hat sich damit nahezu vervierfacht.

Zu den am häufigsten kopierten Inhalten zählt Musik, gefolgt von privaten Fotos, Videos und Daten. Hörbücher werden von neun Prozent der Studienteilnehmer auf die Silberlinge kopiert. "Die Entwicklung bei Hörbüchern zeigt, dass Inhalte, sobald sie digitalisierbar sind, auch uneingeschränkt kopiert werden" , so Peter Zombik, Geschäftsführer der deutschen Phonoverbände.

Insgesamt wurden 2006 laut Brennerstudie 766 Millionen CDs und DVDs gebrannt. Der Anteil der DVDs stieg im Vergleich zum Vorjahr von 29 auf 36 Prozent.

Kommentar:
Gerade aus der Äußerung von Peter Zombik geht hervor, wie wenig die Branche bislang verstanden hat, die digitalen Medien zu nutzen und ihren Kunden Produkte anzubieten, die diese auch wünschen. Der Umkehrschluss seiner Aussage könnte im Grunde genommen nur heißen, dass es besser wäre, die Inhalte nicht digital zu vermarkten - dann würden sie auch nicht "uneingeschränkt" kopiert. Mit keinem Sterbenswörtchen wird zudem erwähnt, dass die Privatkopie von nicht kopiergeschützten Datenträgern trotz aller Bemühungen der Musikindustrie, dies zu ändern, nach wie vor grundsätzlich erlaubt ist.


Relevante Themen