Don Alphonso: Bloggen für Anfänger und Profis
Netzeitung: Das wollen viele.
Don Alphonso: Nochmal: Ich habe den Don erfunden. Wer aber mich darin erkennen möchte, liegt falsch und sollte dahin gehen, wo Blogger ohne Kunstfiguren auskommen. Ich möchte jedenfalls nicht so sein wie Don Alphonso.
Netzeitung: Weil Don Alphonso so ein Krawallmacher, ein bayerischer Watschnblogger ist?
Don Alphonso: Nein. Auch in meinem realen Leben bin ich ein führendes Mitglied im Verein für deutliche Aussprache. Die Blogosphäre neigt leider strukturell zur Feigheit und zur Süßigkeit, weil viele Blogger sich untereinander kennen und man sich nicht wehtun mag. Bei diesem Punkt bin ich anders: Wenn jemand Schrott schreibt oder sich mit Schrott einlässt, muss man das auch sagen und schreiben. Blogger sind keine Medienschaffenden, sie müssen sich nicht an die Vorgaben einer Chefredaktion oder irgendwelcher Werbekunden halten.
Das ist aber was anderes, als ein so genannter Hass- oder Motzblogger zu sein. Würde man wirklich gehasst, dann würde man auch geschnitten. Das ist in keinem meiner Blogs der Fall, im Gegenteil. Außerdem bringt Krawall allein gar nichts. Sie müssen schon auch Themen bringen. Was uns unterscheidet, ist, dass Don Alphonso literarisch Dinge ausprobieren kann, die sonst nicht funktionieren würden. Er erlaubt mir, mich zurückzuziehen.
Netzeitung: Können Sie wirklich so genau zwischen der Kunstfigur und der realen Person unterscheiden?
Don Alphonso: Auf jeden Fall. Die Unterschiede sind groß. Ich schicke Don Alphonso in die Schlacht, er prügelt sich draußen mit den Leuten rum. Ich sitze indes zu Hause, trinke aus einer Biedermeierkanne Tee, esse feine Pralinen und schaue mir an, was passiert.
Netzeitung: Der Fall des jüngst an Holtzbrinck verkauften Studentenportals StudiVZ, mit dem Sie sich ausgiebig beschäftigt haben, zeigt zugleich die Macht und Grenzen eines Blogs auf. Sie und andere haben dieses Unternehmen mit Ihren Recherchen ganz schön erschüttert. Den Verkauf zu einem hohen Preis konnten Sie aber nicht verhindern.
Don Alphonso: Gemessen an den Vorstellungen war die Summe, die bisher bezahlt wurde, extrem niedrig. Das, was die Gründer mit einem Blick auf die Bewertung ähnlicher Firmen zu bekommen gehofft hatten, haben sie bei weitem nicht bekommen. Sie können das auch daran erkennen, dass man mir gegenüber anders reagiert hätte, wenn man mit dem Ergebnis zufrieden gewesen wäre.
Netzeitung: Genießen Sie solche kleinen Momente der Macht?
Don Alphonso: Im Vergleich zu Dotcomtod sind das Kleinigkeiten. Wenn wir bei Dotcomtod was über Firmen geschrieben haben, dann waren die Unternehmen meistens an der Börse. Nach ein paar von diesen Einträgen hat bei Pixelpark die Luft gebrannt. Für die war es teilweise existenzbedrohend, was wir gemacht haben. Einige haben wir in den Abgrund geschrieben, und zwar völlig zu Recht, sie hätte ja eh nicht überlebt. Das war was anderes als der Umgang mit dieser kleinen Klitsche. Und noch was war anders: Bei Dotcomtod hat die Presse sehr genau beobachtet, was wir schreiben.
Bei StudiVZ hat es mehr als drei Wochen gedauert, bis die Blogeinträge medial beachtet wurden. Dann aber ging es schnell und die Berichterstattung gegenüber dieser Community, die man vorher nur interessant oder lustig fand, wurde kritisch. Es ist schon spannend, zu sehen, ob man es schafft, die öffentliche Wahrnehmung über eine Firma zu beeinflussen.
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Jetzt nicht mehr ;-)
ich geb euch einen ratschlag: Arbeitet am bahnhof als nutte da kann man reich werden x3...
Um mal meinen Nick als Antwort auf die blödsinnigste Behauptung dieses Wochenendes zu...
Keine Ahnung, hast du mal deine Eltern gefragt?