Linux-Kernel 2.6.20 bringt Virtualisierung
Zudem gibt es zwei neue Funktionen, die die Fehlersuche im Kernel erleichtern sollen und damit primär für Entwickler interessant sind. Mit der "Fault Injection" lassen sich gezielt Fehler in einzelne Schichten des Kernels einschleusen, um beispielsweise die Qualität der Fehlerbehandlung zu testen. Ferner gibt es nun die Funktion "Relocatable Kernel", womit sich der Kernel in anderen Speicherbereichen als üblich ausführen und so im Zusammenspiel mit Kdump nach der Fehlerursache im Anschluss an einen Kernel-Crash suchen lässt.
Eine neue Variante des I/O-Accountings soll effizienter arbeiten und exportiert die pro Prozess gesammelten Statistiken über das Proc-Pseudo-Dateisystem. Neu hinzugekommen ist auch eine einheitliche Schnittstelle für Human-Interface-Geräte, wie Tastaturen. Bisher stand dieses nur für USB-Geräte zur Verfügung, lässt sich jetzt aber von allen Subsystemen ansprechen, ist also beispielsweise für Bluetooth-Geräte verfügbar.
Bei den Dateisystemen sticht vor allem die bereits mit Kernel 2.6.19.2 verfügbare Fehlerkorrektur für das Datenverlustproblem hervor, die den Entwicklungsprozess so lange herauszögerte. Durch den Fehler konnte es in seltenen Fällen zu Datenverlusten im Zusammenspiel mit Ext3 kommen, doch auch andere Dateisysteme waren offensichtlich betroffen. Kleinere Aktualisierungen gab es auch beim OCFS2- und beim FUSE-Code. Letzteres bringt vor allem in Bezug auf den NTFS-Treiber NTFS-3G und die ZFS-Implementierung Verbesserungen mit.
Wie üblich gibt es auch im Kernel 2.6.20 einige neue Treiber, darunter für die Atmel-MACB-Netzwerkchips. Besonders viele Änderungen gab es wieder bei den DVB-Treibern und die für SATA und Parallel-ATA genutzten Libata-Treiber wurden teilweise in Hinblick auf Energiesparfunktionen aktualisiert. Die Software-Suspend-Implementierung kann in der neuen Kernel-Version außerdem mit Swap-Dateien umgehen und soll auf Computern mit mehr als 1 GByte RAM besser funktionieren.
Der MMC-Treiber unterstützt nun SD-Speicherkarten mit einer Taktfrequenz von 50 Hz und zudem MMC-v4-High-Speed- und SDHCI-Hochgeschwindigkeitskarten. Auch das Firewire-Module ohci1394 bringt nun Suspend- und Resume-Funktionen mit.
Die IPv6-Implementierung im Linux-Kernel bietet nun Statistiken pro Schnittstelle. Das für WLAN genutzte IEEE80211-Subsystem unterstützt MTU-Werte über 1.500. Netfilter, mit dem sich Netzwerkpakete abfangen und manipulieren lassen, wurde um NAT-Unterstützung für den Connection Tracking Helper erweitert. Damit funktionieren Verbindungsverfolgungen - also das Speichern von Informationen wie der Quell- und Zieladresse - jetzt auch komplett zusammen mit Network Address Translation (NAT). Zur Verfügung stehen Helper für SIP, FTP, IRC, TFTP sowie ein paar weitere Protokolle inklusive H.323.
Zu den weiteren Änderungen zählt unter anderem die Vereinigung des Speedstep-Centrino- und des Acpi-Cpufreq-Treibers. Bei den Verschlüsselungsfunktionen kamen die Algorithmen XCBC und Liskov Rivest Wagner hinzu und der Kernel lässt sich beim Kompilieren nun auch für Intels Core2-Prozessoren optimieren. Um die neue Kernel-Version zu übersetzen, ist nun übrigens mindestens der GCC 3.2 nötig.
Linux 2.6.20 kann entweder als vollständiges Archiv oder als Patch von kernel.org heruntergeladen werden. Außerdem steht die neue Version auf diversen Mirror-Servern zum Download bereit.
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Linux-Kernel 2.6.20 bringt Virtualisierung |
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Nur bei 9x0 Pentium D, 9x5 sind ohne VT
Naja, um wirklich vernünftige Performance zu erhalten, sollte man auch noch ein -kernel...
:) thx kernel hackers
wahnsinn, ich hab gerade auf kernel.org nachgeschaut und gesehen das 2.6.20 fertig ist...