Asus: Vista-Mainboards mit Flash-Cache und Zusatz-Display
Zusatzfunktionen wie schnelleres Booten nur mit Windows Vista. Auf seiner CeBIT-Vorschau in München zeigte Asus neben dem Subnotebook U1F auch komplett neue Mainboard-Linien. Die Boards werden teilweise mit einem Zusatzdisplay nach Microsofts Sideshow-Konzept geliefert und verfügen auch über Flash-Speicher, der die Festplattenleistung steigern soll.
Die neuen Mainboards basieren je nach Modell auf einem Chipsatz der Linie P965 von Intel oder Nvidias 500er-Serie der NForce-Chipsätze für AM2-Prozessoren von AMD. Die Intel-Boards tragen den Namen "P5B" und taugen für alle LGA775-Prozessoren inklusive des Core-2-Quads. Die Mainboards für Athlons heißen "M2N". Je zwei Modelle stehen für beide Board-Familien zur Verfügung, eines davon jeweils mit zwei PCIe-x16-Slots für zwei Grafikkarten.
Alle vier Modelle tragen den Namenszusatz "Vista Edition" und verfügen über einen Flash-Speicher namens "Asus Accelerated Propeller" (ASAP), der Zugriffe auf die Festplatte beschleunigen soll. Es ließ sich bisher nicht abschließend klären, warum Asus für diese nur mit Windows Vista kompatible Funktion nicht den Namen " ReadyBoost " verwendet, den Microsoft propagiert(öffnet im neuen Fenster) .
Auf den gezeigten Mainboards im Prototypen-Stadium war das ASAP-Modul zwar in einem einheitlichen Sockel untergebracht, aber dennoch fest verlötet. Es trug einen 512 MByte großen Flash-Baustein in NAND-Bauweise von Hynix. Zur endgültigen Größe des Caches wollte sich Asus nicht äußern, gut möglich, dass durch die Bauweise schon zukünftige Mainboards mit mehr Flash-Speicher vorbereitet werden. Wie bereits berichtet , soll nicht nur das Booten, sondern auch die tägliche Arbeit unter Vista durch Mainboards, Notebooks (Intel nennt das dann "Robson Technology") und Hybrid-Festplatten mit Flash-Speicher deutlich schneller laufen. Das Betriebssystem erkennt die Zugriffsmuster einzelner Anwendungen und speichert häufig benötigte Daten im Flash-Speicher.
Bei den Asus-Boards, die neben "Vista Edition" auch noch "Premium" genannt werden, liefert Asus eine Infrarot-Fernbedienung ("AI Remote") mit, die nicht nur Medienprogramme steuern kann. Befindet sich der Rechner im Stand-by-Modus (S3, Suspend-to-RAM), kann er damit aus der Ferne aufgeweckt werden. Der nötige Infrarot-Empfänger für den USB-Port liegt bei. Ebenfalls per USB wird ein Zusatz-Display namens "ScreenDUO" angeschlossen.
Dieser farbige Zweitbildschirm mit QVGA-Auflösung (320 x 240 Pixel) funktioniert nur unter Windows Vista nach Microsofts Standard "SideShow". Wie schon beim ersten Sideshow-Notebook Asus W5Fe werden darauf Informationen wie E-Mail-Benachrichtigungen oder eine Dia-Show angezeigt. Das Display verfügt für die Bedienung der Sonderfunktionen über ein Steuerkreuz und Tasten für die Funktionen OK, Zurück und Hauptmenü.
Derartige Sideshow-Displays können etwa beim Spielen eine Erleichterung sein, sind jedoch ganz auf das Betriebssystem angewiesen. Es muss bei Vista "Gadgets" genannte Programme bereitstellen, die den kleinen Monitor mit Inhalten füllen. Er kann die Daten nicht selbst vom Rechner abrufen und in seinem Flash-Speicher ablegen. Erhält man beispielsweise bei ausgeschaltetem PC eine E-Mail, so muss dieser - was auch vom Display angestoßen werden kann - kurz eingeschaltet werden, um die Mails abzurufen und eine Benachrichtigung auf den Zusatzbildschirm anzuzeigen.
Asus will die neuen Mainboards bereits im Februar 2007 an den Handel liefern, nachdem Windows Vista erschienen ist. Wahlweise sind die Boards auch mit einem TPM für "Trusted Computing" erhältlich. Asus nannte in München noch keine Preise für die Geräte.