Intel unterstützt Solaris, Sun verbaut Xeons

Weitreichende Zusammenarbeit vereinbart

Wie bereits vorab zu erfahren war, haben sich Sun und Intel auf eine weitreichende Kooperation geeinigt. Dabei wird Sun nicht nur neuer Kunde für Intel-Prozessoren, vielmehr will auch Intel die Sun-Software kräftig unterstützen.

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Was bisher lediglich als ein Wechsel der Prozessor-Lieferanten per Gerücht bekannt wurde, ist in Wirklichkeit eine umfassende Zusammenarbeit zweier IT-Schwergewichte. So gaben auch Intel-CEO Paul Otellini und der Sun-Chef Jonathan Schwartz auf einer Pressekonferenz in San Francisco ihre Kooperation persönlich bekannt. Der offensichtliche Teil: Sun bietet in Zukunft auch Server, Workstations und Telco-Systeme mit Xeon-Prozessoren an, die ersten Maschinen sollen noch in der ersten Hälfte des Jahres 2007 auf den Markt kommen.

Die ersten neuen Xeon-Server von Sun sollen mit einem, zwei oder vier CPU-Sockeln ausgestattet sein, danach sollen noch größere Maschinen folgen. Weitere Details zu diesen Rechnern legten die beiden CEOs noch nicht vor. Schwartz betonte aber, Sun wolle mit den Xeons nur sein x86-Angebot "erweitern" und seine SPARC-Systeme ebenfalls weiter pflegen - AMD ist hier also noch nicht aus dem Rennen. Das wäre ob der langen Validierungszeiten im Server-Geschäft auch erst in Jahren, nicht Monaten zu erwarten.

Da Sun vor drei Jahren begann, seine Produktpalette stetig auf AMD-Prozessoren umzustellen, lief Intel in diesem Zeitraum langsam, aber sicher einer der fünf großen Server-Hersteller für komplette Unternehmenslösungen davon: Dell, Fujitsu-Siemens, HP, und IBM hatten stets auch Intel-Lösungen angeboten. Da Intel nun durch Sun wieder Zugang zu diesen Märkten hat, unterstützt der Chip-Gigant im Gegenzug auch die Software von Sun.

So sollen Java, NetBeans und Solaris in Zukunft auch auf Intel-Prozessoren getestet und mit ihnen entwickelt werden. Zudem soll Intel bei der Weiterentwicklung helfen, vermutlich durch sein in der Branche sehr angesehenes Compiler-Team. Schwartz meinte: "Wir wollen, dass Solaris auf den Xeons so richtig rennt, um alle anderen abzuhängen". Das sei mit Solaris und Intel besonders leicht, meinte Schwartz. Intel setzt bekanntlich auf immer mehr Kerne in einem CPU-Gehäuse und ist damit auf stark in Threads aufgeteilte Software angewiesen. Und "Solaris isst Threads zum Frühstück", scherzte der Sun-CEO. Als Erstes will man Solaris Unterstützung für Intels Spezialfunktionen wie die Virtualisierungstechnologie (als VT oder Vanderpool bekannt) und die Verlagerung von Netzwerkfunktionen in Chipsatz und Prozessor (IOAT) beibringen.

Das klare Bekenntnis zur Sun-Strategie, Hardware, Betriebssystem und Entwicklungswerkzeuge aus einer Hand anzubieten, steckt in einer OEM-Vereinbarung zwischen Intel und Sun: Der Chip-Hersteller kann nun auch das Betriebssystem selbst vertreiben und Support dafür leisten. Sun stärkt durch die Zusammenarbeit mit Intel also vor allem seine hauseigenen Technologien, verschließt sich aber den wachsenden Märkten für andere Betriebssysteme nicht. So sollen die neuen Xeon-Server von Sun ausdrücklich auch Windows und Linux unterstützen.

In ihren Vorträgen erwähnten Paul Otellini und Jonathan Schwartz Intels zweite Linie an Server-Prozessoren nicht: Der Itanium, für den es kein Solaris gibt, kam nicht vor. Erst auf Fragen durch die anwesenden Journalisten erklärte Otellini: "Es wäre falsch, den Glaubenskrieg um Itanium neu zu beginnen." Wenn sich Sun entscheide, Solaris für Itanium anzubieten, würde Intel das begrüßen. Wenn nicht, so wäre das schlicht eine geschäftliche Entscheidung von Sun, meinte der Intel-CEO lapidar.

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