Entrüstung über geplante Preiserhöhung der Telekom
BREKO und VATM sprechen von absurder Begründung und grobem Unfug
Mit Entrüstung reagieren die Telekom-Konkurrenten auf die Pläne des Ex-Monopolisten, die Miete für die Teilnehmeranschlussleitung zu erhöhen. Als "Unfug" und "absurd" bezeichnen BREKO und VATM die Begründung der Telekom.
Die Deutsche Telekom AG hat heute bei der Bundesnetzagentur eine Erhöhung der monatlichen Entgelte für die Teilnehmeranschlussleitung um fast 13 Prozent auf 12,03 Euro beantragt. Demgegenüber fordern die in den Verbänden VATM und BREKO organisierten Konkurrenten wie bereits beim letzten Genehmigungsverfahren vor zwei Jahren eine Absenkung dieser Entgelte auf deutlich unter 9,- Euro.
Die Telekom argumentiert, die aktuelle Miete von 10,65 Euro entspreche nicht dem im Gesetz vorgesehenen Entgeltmaßstab, "da insbesondere die Kosten für die besonderen Lasten, die die Deutsche Telekom für den sozialverträglichen Personalumbau trägt, nicht eingerechnet worden sind".
Mit dem Antrag versuche die Deutsche Telekom AG, den Wettbewerbsunternehmen sogar Kosten für zehntausende Mitarbeiter aufzubürden, für die es im Konzern keine Arbeit mehr gibt, sagt VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner. Der gesetzliche Maßstab für die Entgelte - die Kosten der effizienten Leistungsbereitstellung - werde damit völlig ad absurdum geführt: "Bei allem Verständnis für die personellen Überkapazitäten eines Ex-Monopolisten kann es nicht sein, dass zehn Jahre nach der Liberalisierung erstmals die Kosten für einen technologisch bedingten und unbestreitbar erforderlichen Arbeitsplatzabbau auf die Wettbewerber abgewälzt würden."
Die Argumentation der Telekom, eine leichte Erhöhung der TAL-Miete werde den Wettbewerb nachhaltig stärken, grenze laut BREKO-Geschäftsführer Rainer Lüddemann an "groben Unfug. Das ist so, als würden unsere Mitgliedsunternehmen behaupten, die Preise erhöhen zu müssen, um Kunden zu gewinnen."
Der BREKO sieht die Netzbetreiber in einer benachteiligten Position gegenüber den Resellern von Telekom-Produkten, weshalb der Verband das Verfahren zur Festlegung der neuen TAL-Entgelte bereits im letzten Jahr vorziehen lassen wollte. Dem war die Bundesnetzagentur nicht gefolgt. Der Verband machte insbesondere die Rabatte der Telekom gegenüber Resellern wie United Internet und Freenet geltend. Die Problematik verschärfte sich im Laufe des Jahres 2006 - inzwischen seien beim Weiterverkauf eines DSL-Produktes bis zu 54 Prozent Nachlass auf den Endkundenpreis möglich.
Der VATM weist darauf hin, dass die TAL-Miete hier zu Lande schon heute deutlich teurer ist als in Ländern wie Italien mit 8,30 Euro.
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