Patches tunen Linux-Kernel zur Laufzeit
Einige Kernel-Variablen lassen sich über das Sysfs-Pseudodateisystem zur Laufzeit anpassen, ohne dass also ein neuer Kernel kompiliert werden muss. Damit dies auch dynamisch erfolgen kann, gibt es schon seit längerem das Automatic-Kernel-Tuneables-Framework (AKT), das bisher aber noch auf das als veraltet angesehene Procfs setzte. Ein aktuell veröffentlichter Satz Patches(öffnet im neuen Fenster) für den Linux-Kernel 2.6.20-rc4 läuft nun aber auch mit dem Nachfolger Sysfs.
AKT besteht aus zwei Teilen: Der Kernel-Teil ist ein neues Subsystem, das erst einmal festlegt, welche Werte automatisch durch AKT kontrolliert werden. Dieses wird dann angesprochen, sobald Ressourcen belegt werden, um Werte zu erhöhen. Im umgekehrten Fall, wenn also Ressourcen frei werden, senkt es die Werte wieder. So lassen sich beispielsweise I/O-Werte ändern, um die Leistung eines NFS-Servers zu verbessern.
Der zweite Teil ist im Userspace angesiedelt und besteht aus einer Schnittstelle, die über Sysfs zugänglich ist. Hierüber wird AKT dann auch aktiviert und während der Init-Phase ein passendes Verzeichnis erstellt. In diesem findet sich dann je eine Datei pro anpassbare Kernel-Variable. Durch die automatische Anpassung soll je nach Auslastung jeweils die bestmögliche Leistung des Systems erzielt werden. Das Framework nutzt die Libtune-Bibliothek(öffnet im neuen Fenster) .