Mehr Maus pro PC: Microsoft will Bildungsrechner aufwerten
SDK für mehrere Mäuse an einem PC geplant
Mit einem simplen Kniff will Microsoft den Nutzen von PCs in Schulen in Ländern der Zweiten und Dritten Welt erhöhen: Mehrere Kinder teilen sich einen Rechner, an dem aber mehrere Mäuse angeschlossen sind. Die Zeigegeräte steuern jeweils einen eigenen Cursor pro Benutzer.
Das Konzept nennt Microsoft "MultiPoint" bzw. vormals "MultiMouse", es soll bis Mai 2007 als Entwicklerpaket fertig gestellt sein. Schon im Januar will Microsoft eine erste Version dieses SDKs zum Download anbieten. Was so trivial klingt, ist weder technisch noch vom Einsatzmodell her einfach: Zwar unterstützt Windows mehrere Mäuse, aber nicht mehrere Mauszeiger. Daher müssten sich die Kinder vor einem PC stets einigen, wer nun auf was zeigen darf, denn ein PC pro Kind ist in den seltensten Fällen vorhanden.
Als Lösung hat Microsoft mehrere Mauszeiger in verschiedenen Farben auserkoren. Das Konzept wurde bereits in Schulen in Indien erprobt, wie eine von der Berkeley-Universität unterstützte Studie (PDF) belegt. Dabei stellte sich heraus, dass der Einsatz von bis zu zehn Mäusen an einem Computer funktioniert, ideale Ergebnisse zeigten sich bei rund fünf Kindern vor einem Rechner.
Die Schüler wurden dabei vor allem mit Lernspielen konfrontiert, bei denen es unter anderem um die richtige Anordnung von Buchstaben in einem vom Rechner nur akustisch vorgelesenen Wort ging. Da jeder mit einem eigenen Mauspfeil auf die möglichen Ergebnisse klicken konnte, erhöhte sich der Wettbewerbsfaktor - manche Schüler begrüßten das, andere fanden den Leistungsdruck zu hoch. Dennoch entfiel dabei der Kampf um die normalerweise einzige Maus am PC. Auch weniger dominante Kinder - in der Regel hatte das älteste die Maus in der Hand, wie sich im Vorfeld herausstellte - beteiligten sich an den Lernspielen. Dabei erhöhte sich auch die Kommunikation in der Gruppe vor einem Rechner, was die Wissenschaftler als weiteren positiven Effekt werten.
Dass es Microsoft nicht allein um mehr Bildungsmöglichkeiten geht, ist der Studie leider auch zu entnehmen. So rechnet das Papier vor, dass eine Maus für rund 5,- US-Dollar einen 500,- US-Dollar teuren PC so weit aufwertet, dass schon bei fünf Nagern pro Rechner das 100-Dollar-Notebook der OLPC unnötig wird - jedenfalls, wenn Bildung nur im Klassenzimmer stattfinden soll, da die Kinder Notebooks ja mitnehmen könnten.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Mag ja sein, dass die OLPC-Konkurrenz mit ins Visir gerät, doch sollte man die Dinge...
Hat zwar jetzt nichts mit den in diesem Beitrag aufgelisteten Sicherheitslücken zu tun...
Etwas zu Entwickeln das unter Windows Problemlos läuft ist schon Innovation genug
Toll! 5 Kinder klicken wie wild die Icons aufm Desktop und schon kann der Service...
da kann man wieder viel besser auf splitscreens spiele zocken! :D