Stoiber: Killerspiele animieren zum Töten
"Indiskutable Machwerke, die in unserer Gesellschaft keinen Platz haben dürfen"
Auch Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber mischt sich in die erneute Debatte um ein Verbot von Killerspielen ein. Bayern werde seine Bundesratsinitiative zum Verbot von Killerspielen neuerlich in den Bundesrat einbringen, nach dem Vorfall in einer Schule in Emsdetten dürfe es hier "keine Ausreden und Ausflüchte mehr geben".
"Nach dem verheerenden Amoklauf von Emsdetten darf es keine Ausreden und Ausflüchte mehr geben: Killerspiele gehören in Deutschland verboten. Sie animieren Jugendliche, andere Menschen zu töten. Das sind völlig unverantwortliche und indiskutable Machwerke, die in unserer Gesellschaft keinen Platz haben dürfen. Ein starker und verantwortungsbewusster Staat darf hier nicht einfach zuschauen und nichts tun", so Stoiber.
Bereits seit dem Amoklauf von Bad Reichenhall im Jahr 1999 habe Bayern wiederholt Gesetzesinitiativen zum Verbot von Killerspielen gestartet, bisher aber keine ausreichende Unterstützung gefunden. Stoiber erinnerte auch daran, dass CDU/CSU und SPD in ihrem Koalitionsvertrag für diese Legislaturperiode ein Verbot von Killerspielen verabredet haben. Die Politik sei jetzt aufgefordert, "ein umfassendes Verbot von Killerspielen in Deutschland gesetzlich festzulegen und durchzusetzen. Ich setze darauf, dass unsere sieben Jahre betriebene Initiative jetzt endlich Erfolg hat", so Stoiber weiter.
Auch Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann kündigte eine Bundesratsinitiative an, um ein Herstellungs- und Verbreitungsverbot von Gewalt verherrlichenden Computerspielen zu erreichen. Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) will Schünemann abschaffen, die freiwillige Selbstkontrolle durch ein völlig neues Überprüfungsgremium ersetzen, "das allein in staatlicher Hand liegt".
Dabei wird reale Gewalt mit der am Bildschirm stattfindenden Gewalt direkt in Zusammenhang gebracht. Doch genau dieser Zusammenhang wurde bislang nicht nachgewiesen, erklärt beispielsweise Dr. Helga Teunert, wissenschaftliche Direktorin des Instituts für Medienpädagogik in Forschung und Praxis, im Deutschlandradio. Entsprechend äußerte sich auch der Kommunikationswissenschaftler Jörg Müller-Lietzkow, der an der Universität Jena unter anderem Grundlagenforschung zu Computer- und Videospielen betreibt: Es sei eine Tatsache, "dass es Millionen vernünftiger Menschen gibt, die jahrelang Shooter gespielt haben", wird Müller-Lietzkow von Spiegel Online zitiert.
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es macht halt spass und ist eine Art stress abzubauen....trotzdem lauf ich nicht auf der...
Lieber Andreas, Sie verzeihen meine Nutzung Ihres Vornamens, da mir Ihr Nachname...
"Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) will Schünemann abschaffen, die...
spammy begeistert hier wieder mit nüchterner sachlichkeit - da will ich mich gerne...