Intels Xeon 5300: Quad-Cores ab 80 Watt
Neue Server-Prozessoren gegen AMDs Opteron
Zeitgleich mit dem ersten Quad-Core-Prozessor für Desktops namens QX6700 hat Intel auch vier Modelle der neuen 5300er-Serie des Xeon vorgestellt. Die Server-CPUs für Systeme mit zwei Sockeln benötigen vergleichsweise wenig Strom und werden bereits von zahlreichen Herstellern in Systemen angeboten.
Die neuen Xeons passen in die Bensley-Plattform, für die Intel bereits zwei Xeon-Serien anbietet: Die 5000er-Xeons arbeiten mit der Netburst-Architektur (Dempsey-Kern) und brauchen mit 130 Watt sehr viel Energie. Sparsamer sind die Woodcrest-Kerne der 5100er-Serie, diese Dual-Core-CPUs benötigen 40 bis 80 Watt.
Für den Quad-Xeon, dessen Kern bisher als "Cloverton" bekannt war, gibt Intel 80 Watt typische Leistungsaufnahme (TDP) an - nur das Spitzenmodell mit 2,66 GHz bringt es auf 120 Watt. Damit lässt sich nun bei gleich bleibender Kühlung die Rechenleistung eines Servers durch einfachen Tausch der Prozessoren deutlich steigern, wenn die Software sehr gut in Threads aufgeteilt ist.
So melden Intels Kunden auch bereits neue Benchmark-Rekorde für Server mit zwei Sockeln. HP will mit einem ProLiant ML370 G5 und acht Kernen - allerdings auch über 500 Festplatten - im Datenbank-Test TPC-C 240.737 Punkte erreicht haben, was 42 Prozent über dem bisherigen Rekord liegt. In der reinen Integer-Rechenleistung mit SPECint_rate_base2000 will Fujitsu-Siemens mit einem Primergy TX300 S3 glatte 200 Zähler erzielt haben, was den bisherigen Spec-Rekord um 63 Prozent schlägt. Zu beachten ist dabei, dass bei dieser durch die jeweiligen Benchmark-Konsortien überwachten Rekordrechnerei stets "offene Klasse" getestet wird: Der Quelltext der Software darf beliebig optimiert werden, und außer der Bedingung "zwei Prozessor-Sockel" kann der Rest der Hardware beliebig überdimensioniert werden. Ein Zwei-Sockel-System mit 500 Festplatten, wie bei HP getestet, ist im Unternehmensumfeld eher unüblich. Neben HP und FSC haben auch Dell und IBM bereits Server mit den neuen Xeons angekündigt. Ob auch Apple seinen bereits mit 5100er-Xeons ausgestatteten Mac Pro auf die Quad-Core-CPUs umrüsten wird, ist noch nicht bekannt. Die folgenden Preise beziehen sich auf 1.000er-Stückzahlen für PC-Hersteller und Wiederverkäufer in US-Dollar ohne Mehrwertsteuer.
Prozessor | Takt | FSB | TDP | US-Dollar |
Xeon X5355 | 2,66 GHz | 1.333 | 120 Watt | 1.172,- |
Xeon E5345 | 2,33 GHz | 1.333 | 80 Watt | 851,- |
Xeon E5320 | 1,86 GHz | 1.066 | 80 Watt | 690,- |
Xeon E5310 | 1,60 GHz | 1.066 | 80 Watt | 455,- |
Laut Intel sind die neuen CPUs bereits in großen Stückzahlen verfügbar, die Server-Hersteller wollen sie laut ihres Zulieferers ab sofort ausliefern. Bereits für das erste Quartal plant Intel, die vor allem für Blade-Server und flache Rechner mit nur einer Höheneinheit im Rack besonders interessanten Varianten des Quad-Core-Xeon anzubieten: Eine neue Serie soll dann bei noch unbekannten Taktfrequenzen nur noch 50 Watt Leistung aufnehmen.
Gefertigt werden die neuen Xeons mit 65 Nanometern Strukturbreite, ihr wesentlicher Unterschied zum Desktop-Vierzylinder QX6700 liegt in dem höheren effektiven FSB-Takt von 1.333 MHz bei den beiden Spitzenmodellen. Jedes der beiden Dual-Core-Dice kann auf 4 MByte gemeinsamen L2-Cache zugreifen, untereinander können alle Kerne nur über den FSB kommunizieren - da es bei Servern mehr noch als bei Desktops auf den Durchsatz ankommt, hat Intel auch den effektiven FSB-Takt angehoben.
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