PlayStation 3 - Sony droht Importhändlern
Die Klage reichte Sony Computer Entertainment bereits im August 2005 in England gegen Lik-Sang ein, nachdem bereits anderen Versandhändlern PSP-Grauimporte gerichtlich erfolgreich untersagt werden konnten. Lik-Sang zufolge seien die Gesetze in Hongkong in Bezug auf parallelen Handel eindeutig: Es sei in Hongkong erlaubt, alles zu verkaufen, was einmal in Hongkong zum Verkauf eingeführt wurde. In Bezug auf den Verkauf der PSP nach Europa wollte sich der Händler deshalb nicht einschüchtern lassen.
Nun zeigt man sich bei Lik-Sang enttäuscht von am 9. Oktober 2006 gefällten Urteil, bei dessen Anhörung zudem der eigene Anwalt nicht vertreten gewesen sei. Sony Computer Entertainment versuche zudem, in England Lik-Sang per gerichtlicher Verfügung die Einfuhr von PlayStation-Produkten untersagen zu lassen. "Zu diesem Zeitpunkt ist unklar, ob das Urteil auch Exporte der PlayStation 3 und anderer Produkte der PlayStation-Marke umfasst" , so Lik-Sang in einer Mitteilung(öffnet im neuen Fenster) . Allerdings habe Sony Lik-Sang bereits kürzlich mit einer weiteren Klage gedroht, um die Verkäufe von PlayStation-3-Konsolen nach Europa zu unterbinden. Lik-Sang will nun seine rechtlichen Möglichkeiten und die Konsequenzen des PSP-Urteils untersuchen.
Auch wenn Sony Computer Entertainment in der Vergangenheit gegenüber Golem.de immer wieder bestätigt hat, dass Importe lediglich für einen vergleichwsweise kleinen Teil an PlayStation-Fans interessant seien, will das Unternehmen in Zukunft seine Bemühungen gegen Grauimporte noch verstärken. Vor allem bei der PlayStation 3 will Sony Computer Entertainment keine Grauimporte aus Asien oder den USA in Europa sehen, sorgte allerdings durch die deutliche Verspätung der europäischen PlayStation 3 selbst für gestiegenes Interesse.
Während die PlayStation 3 in Japan und den USA im November 2006 auf den Markt kommen wird, verspätet sie sich in Europa auf den März 2007. Manche Händler wie Lik-Sang versenden die Produkte auch in Richtung Europa; sofern sie schon Preise für Vorbestellungen nennen, sind diese oft mindestens doppelt so hoch wie die Originalpreise. Auf den entsprechenden Importgeräten werden zudem keine europäischen Spielversionen laufen, bei den Blu-ray-Filmen sieht es genauso aus.