Siemens prüft rechtliche Schritte gegen BenQ
"Wir sind sehr betroffen von der Entwicklung und es ist für uns unverständlich, dass BenQ Mobile in Deutschland einen Insolvenzantrag gestellt hat" , sagte Klaus Kleinfeld, Vorsitzender des Vorstands der Siemens AG. Bei der Entscheidung über den Verkauf der Siemens-Handysparte im Jahre 2005 sei besonders darauf geachtet worden, eine tragfähige und langfristige Lösung zu finden. Für Siemens war die Weiterführung der deutschen Standorte ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung für den Käufer BenQ, bekräftigt das Unternehmen.
Davon habe Siemens auch die Zustimmung zur Markennutzung für bis zu fünf Jahre abhängig gemacht. In der Vergangenheit wurde dies nur in ausgewählten Fällen bei langfristigen Partnerschaften getan, zum Beispiel in den Joint Ventures Fujitsu Siemens Computers oder BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH.
Darüber hinaus seien erhebliche Finanzmittel an BenQ transferiert worden, die beispielsweise zum Ausbau einer starken Patentbasis und zur Überführung der IT-Infrastruktur dienten. Laut einer Siemens-Mitteilung entspreche die jetzige Situation nicht der Intention der Parteien zur langfristigen Fortführung des Handygeschäfts. Daher will Siemens unter den gegebenen Umständen seine Rechtsposition gegenüber BenQ prüfen.
Die deutsche Niederlassung von BenQ Mobile musste am heutigen 29. September 2006 Insolvenz beantragen , weil BenQ als taiwanischer Mutterkonzern weitere Finanzhilfen eingestellt hatte. Dies führte zu einem Liquiditätsmangel bei BenQ Mobile Deutschland und machte diesen Schritt notwendig.