Aus der Traum: Runestone geht an Seed zu Grunde
"Für uns bedeutet das, dass der Traum von Seed und Runestone vorbei ist. Es war ein wilder, eigenartiger Ritt, voller Frustrationen, Triumphen, Freude, Stress und Spaß, aber niemals langweilig. [...] Wir haben im Laufe der Zeit einige große Fehler gemacht und einige schlaue Schritte, aber am Ende haben wir schlicht zu viel mit zu wenig Mitteln versucht. Ich denke, es ist ein typischer 'Anfänger'- und sogar ein Veteranen-Fehler" , so Kristensen, der die Schuld nicht bei anderen zu suchen scheint. Der Runestone-Chef würde es alles noch einmal versuchen, aber er würde auch viele Dinge anders angehen.
"Für die MMO-Gemeinschaft und das Geschäft an sich ist der Aufstieg und Fall vermutlich nicht sonderlich bedeutsam, aber ich hoffe, dass MMO-Manager dort draußen, die diesen Brief lesen, die *richtigen* Schlüsse aus Runestone und Seed ziehen, und *nicht* die falschen" , betont Kristensen. "Eine Sache, die ich ungern auf Grund unseres Scheiterns sehen würde, wäre die Bildung eines Konsens darüber, dass die Idee eines kampffreien, rollenspielzentrierten MMO eine schlechte Idee ist. Das ist es nicht. Ich bin immer noch voll überzeugt, dass ein rollenspielzentriertes Spiel nicht nur eine gute Idee ist: Es ist eine großartige Idee. Sie muss nur besser umgesetzt werden."
In Seed geht es darum, als Klon und Bewohner eines gestrandeten Besiedlungsschiffs dessen Fortbestand auf einem unwirtlichen Planeten zu sichern. Die Spieler müssen das als Wohnraum dienende Schiff in Stand halten, für Nahrung sorgen, sich um die Zukunft Gedanken machen und gemeinsam einen Weg zur Rettung finden, denn das Schiff fällt langsam auseinander. "[...] ich glaube immer noch fest daran, dass wir mit ausreichender Finanzierung ein großartiges Spiel hätten schaffen können. Leider werden wir es nie erfahren" , heißt es im offenen Brief von Runestone.