Interoute verspricht GEZ-freien Internetzugang
Ab dem 01. Januar 2007 soll "No GEZ" verfügbar sein und sämtliche Leistungen einer Flatrate auf T-DSL-Basis bieten, ohne dass jedoch die Inhalte von ARD, ZDF und Co. abgerufen werden können. Zur technischen Realisation heißt es, dass Interoute die IP-Ranges und die betroffene Domain auf bzw. über einen Proxyserver sperren will. Der Nutzer sei somit nicht in der Lage, auf die betroffenen Inhalte zuzugreifen.
"Die zusätzlichen Kosten, die vor allem kleine und mittelständische Unternehmer treffen werden, sind mit diesem Produkt vom Tisch. Für Kunden, die auf die gebührenpflichtigen Inhalte angewiesen sind, bietet Interoute Deutschland weiterhin die klassischen Internetzugänge über T-DSL an" , heißt es in der betreffenden Interoute-Mitteilung.
Auf Nachfrage von Golem.de erklärte Interoute-Sprecher Panos Meyer, dass das Angebot "natürlich ernst gemeint" sei und "schon länger [...] in der Schublade" liege. "Wir versuchen seit Wochen eine schriftliche Stellungnahme der GEZ zu erhalten. Heute haben wir zumindest eine mündliche Zusage erhalten" , so Meyer auf die Frage nach dem Stand der Dinge. "Grundsätzlich besteht das Problem, dass die GEZ selbst unsicher ist, wie das finale Modell aussehen wird. Wir gehen nicht davon aus, dass es bei der Gebührenpflicht für den PC selbst bleiben wird. Diese Regelung wäre absurd."
"Die Gebührenpflicht auf den Internetzugang zu erheben würde sinnvoller sein. Nehmen Sie das Beispiel eines Mobiltelefons. Nur weil es technisch in der Lage wäre, Inhalte von ARD und ZDF zu empfangen, kann der Provider dies ja trotzdem unterbinden" , betont Meyer. "Wenn dies so ist, dann sollte der Nutzer auch keine Gebühren zahlen. Im Gegenzug ist die Zahlung bei tatsächlicher Nutzung selbstverständlich auch in Ordnung."
Interoute will mit seiner "No GEZ"-DSL-Flatrate verdeutlichen, dass es tatsächlich Firmenkunden gibt, welche die Internetinhalte der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten nicht nutzen und dem Provider zufolge somit auch von den GEZ-Gebühren befreit werden sollten. "Vielleicht ist es ein guter Denkanstoß, den wir hiermit geben können" , so Meyer weiter gegenüber Golem.de.
Während der Internetprovider noch keine Preise für seinen GEZ-gebührenfreien Internetzugang nennen, dies aber im Dezember 2006 nachholen will, können sich Interessierte auf der Interoute-Homepage für einen speziellen E-Mail-Newsletter anmelden und auf dem Laufenden halten lassen. Von der GEZ liegt derweil noch keine Stellungnahme vor.
Interoute betreibt ein europäisches Glasfaser-Netz mit einer Gesamtlänge von über 35.000 km. Genutzt werde es derzeit von über 25.000 Kunden, vom Einzelhandel bis zur Luft- und Raumfahrtindustrie. Interoute betreibt darüber hinaus laut eigenen Angaben Stadtnetze (Metropolitan Area Networks, MAN) in allen europäischen Geschäftsmetropolen.



