IDF: Intels Quad-Core "Kentsfield" mit 2,66 GHz

Viele der Informationen hatte Intel bereits in den letzten Monaten Stück für Stück veröffentlicht: Die Quad-Cores bestehen aus zwei Dual-Core-Dice mit 65 Nanometern Strukturbreite in einem Chipgehäuse. Auch, dass "Kentsfield" zuerst nur als Spieleprozessor der "Extreme"-Serie und damit vermutlich zu einem extremen Preis um 1.000,- Euro erscheinen wird, hatte Golem.de bereits berichtet . Überraschend ist jedoch, dass aus den jetzt aufgetauchten IDF-Unterlagen hervorgeht, dass auch der nach unbestätigten Angaben als "Core 2 QX6900" erscheinende Kentsfield weiterhin mit dem eigentlich schon durch den P965 überholten Chipsatz 975X betrieben wird. Diesen teuren und für Spiele-PCs gedachten Chipsatz empfahl Intel auch für den ersten Core 2 Extreme. Er taugt aber nur auf Mainboards, die auch für den zweikernigen Extremisten fit sind, für Intels Vierzylinder. Ältere Boards, die für den Pentium D entwickelt wurden, verfügen nicht über die nötige Spannungsversorgung.
Da Intels Core 2 Extreme mit vier Kernen mit bisherigen Chipsätzen arbeiten muss, teilen sich die beiden Dice auch den Front Side Bus, er arbeitet effektiv mit 1.066 MHz. Laut Intel ergeben sich dabei aber noch keine Leistungsnachteile. In der Vorführung des Quad-Core-Demos " Ice Storm Fighters " zeigte Intel eine Messung mit dem Performance-Analyse-Tool "VTune", laut welcher der FSB des Kentsfield-Systems im Verlauf des Tests im Mittel nur zu 13 Prozent ausgelastet war. Das mag bei Spielen, die vergleichsweise wenige Daten bewegen, noch stimmen. Wie sich dieser Wert etwa beim Kodieren von Videos verhält, wo kontinuierlich Gigabytes an Daten bewegt werden müssen, werden erst unabhängige Tests zeigen. Immerhin müssen dabei programmintern unkomprimierte Clips beim Schnitt und dem Versehen mit Titeln und Effekten bearbeitet werden. Auf der Festplatte landen bei den meisten derartigen Anwendungen jedoch wieder komprimierte Videos.
Auch Intel nennt offiziell noch kein Startdatum für Kentsfield. Am Rande des IDFs ist jedoch zu hören, dass der neue Extreme-Prozessor bereits im November auf den Markt kommen soll und somit im Weihnachtsgeschäft gut verfügbar sein dürfte. Erst im Dezember soll die Server-Variante "Clovertown" dann folgen. Zur elektrischen Leistungsaufnahme machte Intel bisher noch keine Angaben. Da ein vergleichbarer Core 2 Duo mit Conroe-Kern bei 2,66 GHz 65 Watt aufnimmt, ist mit über 100 Watt für Intels ersten verfügbaren Quad-Core zu rechnen.



