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Neue Diskussion über die Linux-Kernel-Entwicklung

Dateisystem Reiser4 könnte in Linux 2.6.20 gelangen. Andrew Morton hat, wie üblich, eine Liste der Patches veröffentlicht, die er in seinen Kernel-Zweig aufnehmen möchte, um sie so in den offiziellen Kernel zu bringen. Dies löste eine erneute Diskussion um das Entwicklungsmodell des Kernels aus. Morton kündigte außerdem an, dass das Dateisystem Reiser4 in den Linux-Kernel 2.6.20 gelangen könnte.
/ Julius Stiebert
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In einer E-Mail(öffnet im neuen Fenster) an die Linux-Kernel-Mailingliste führt Andrew Morton alle Patches auf, die er in seinen Zweig (-mm) des Kernels 2.6.19 aufnehmen möchte, um sie anschließend in den offiziellen Linux-Kernel zu integrieren. Das Dateisystem Reiser4 ist allerdings noch nicht dabei. Morton hatte sich bereit erklärt, den Quelltext selbst zu prüfen, um Reiser4 in den Kernel zu bringen. Für den Kernel 2.6.20 stünden die Chancen jedoch gut, so Morton.

Die lange Liste führte jedoch zu einer erneuten Diskussion über das Veröffentlichungsmodell des Kernels, als Jeff Garzik vorschlug(öffnet im neuen Fenster) , weniger Funktionen aufzunehmen. Dafür sollte der Veröffentlichungszyklus auf vier Wochen verkürzt werden. Aktuell nehmen sich die Entwickler zwei Wochen Zeit, um neue Funktionen zu integrieren und arbeiten anschließend an deren Stabilität. Dies dauert so lange wie nötig.

Laut Andrew Morton(öffnet im neuen Fenster) liegt das Problem allerdings darin, dass viele Entwickler diese Stabilisierungsphase nutzen, um in Ruhe an neuen Funktionen zu arbeiten, anstatt Fehler zu bereinigen. Auch Linus Torvalds vertritt die Meinung(öffnet im neuen Fenster) , dass sich durch kürzere Veröffentlichungszyklen nichts ändern würde.

Ein anderer Vorschlag ist, abwechselnd Versionen mit mehr und weniger Funktionen herauszubringen, um so häufiger neue Versionen zu veröffentlichen. Morton und Torvalds sind jedoch grundsätzlich der Meinung, dass die Abstände zwischen den Veröffentlichungen automatisch kürzer würden, wenn die Entwickler sich stärker um die Fehler in ihrem Quelltext kümmerten.

Diskussionen über das Veröffentlichungsmodell und die Entwicklung des Kernels gibt es immer wieder . Vorwürfe, der Kernel werde immer fehlerhafter , führen zu Rufen nach einer neuen Entwicklungsserie, die Torvalds aber weiterhin ablehnt. Andrew Morton ist ohnehin der Auffassung, dass eine besonnenere Arbeitsweise zu einem qualitativ hochwertigeren Code und damit zu weniger Fehlern führen würde. Seiner Aussage nach fehlt es allerdings an Entwicklern, die sich intensiv mit dem Kernel-Quelltext auseinander setzen.


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