15 Jahre Linux

Kernel 0.01 erschien am 17. September 1991

Das freie Betriebssystem Linux konnte in den letzten Jahren enorme Erfolge verbuchen - vom anfänglichen Hobbysystem eines finnischen Studenten bis zum ernstzunehmenden Server-System und schließlich sogar als Alternative für Desktop-Computer. Am 17. September 1991, also vor 15 Jahren, veröffentlichte Linux-Erfinder Linus Torvalds die erste Version seines Betriebssystems. Ein Rück- und Ausblick.

Artikel veröffentlicht am , Julius Stiebert

Linus Torvalds
Linus Torvalds
Es war der 25. August 1991, als der finnische Student Linus Torvalds eine E-Mail an die Newsgruppe comp.os.minix schickte. Darin kündigte er an, dass er an einem neuen Betriebssystem arbeite - "nur so als Hobby, wird nicht groß und professionell wie GNU". Dafür wollte Torvalds wissen, was für Funktionen sich Anwender in einem solchen System wünschen würden.

Unix-Systeme waren damals schließlich nur kommerziell erhältlich und für den normalen Heimanwender nicht erschwinglich. Torvalds selbst wollte ein Unix-System für i386, so wie er es von den Rechnern aus der Universität kannte. Das von Andrew Tanenbaum programmierte Minix war zwar ein Unix für i386, allerdings als Lehrsystem gedacht. Tanenbaum verzichtete darauf, bestimmte Funktionen zu implementieren, die er als überflüssig für diesen Einsatzzweck ansah.

Am 17. September 1991 war es dann so weit: Linus Torvalds veröffentlichte Version 0.01 seines Kernels, Linux war geboren. Das gzip-komprimierte Archiv war gerade einmal knappe 71 KByte groß. Heutzutage beanspruchen selbst die Changelogs neuer Versionen mehrere MByte. Ein Konfigurationssystem gab es damals ebenfalls noch nicht. Es gab schließlich auch keine Optionen. Erst ab Kernel 1.0 (1994) standen 49 Optionen zur Auswahl und ein Konfigurationsmechanismus wurde benötigt.

Der Kernel 0.01 lief nur auf 386ern und unterstützte eine Ausgabe per EGA- und VGA. AT-Hardware funktionierte ebenfalls, wer Linux allerdings einsetzen wollte, brauchte auch eine finnische Tastatur. "Oh, you can use a US keyboard, but not without some practise :-)", hieß es dazu in den Release Notes. Da Linux zu diesem Zeitpunkt noch kein eigenes Bootsystem besaß, ließ sich der Kernel nur von einem Minix-System aus starten und auch das Dateisystem stammte von Minix. Das einzig funktionierende "Programm" war die Shell Bash, an die Torvalds eher seinen Kernel angepasst hatte als andersherum.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed
15 Jahre Linux 
  1. 1
  2. 2
  3. 3
  4. 4
  5. 5
  6. 6
  7.  


Friedel 22. Sep 2006

Richtig! Wenn wir nicht aufpassen, lässt sich Thorvalds seine Erfindung noch...

Gently 20. Sep 2006

Das besagt jetzt was? Was hat sich den bitte geändert? Nein. Wenn ein "Author" ein...

Kraftsaft 19. Sep 2006

Nunja, wir werden alle nicht jünger, gell? Und Torvalds Gewichtsprobleme halten sich IMHO...

Woever 19. Sep 2006

Das im Artikel angegebene GPL-Datum erscheint mir falsch: In den Release-Notes für die...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Lego-kompatibel
Klemmbaustein mit Display zeigt künstlichen Horizont

Der kleine, Lego-kompatible Klemmbaustein hat ein kleines Display eingebaut, auf dem ein funktionierender künstlicher Horizont läuft.

Lego-kompatibel: Klemmbaustein mit Display zeigt künstlichen Horizont
Artikel
  1. E-Fuels: Kommt die elektronische Betankungsüberwachung?
    E-Fuels
    Kommt die elektronische Betankungsüberwachung?

    Offenbar will die EU-Kommission der FDP in Sachen E-Fuels entgegenkommen. Künftig könnten Autos bei falsch getanktem Sprit stehenbleiben.

  2. Offener Brief an Sundar Pichai: Alphabet-Angestellte bitten ihren Chef, nichts Böses zu tun
    Offener Brief an Sundar Pichai
    Alphabet-Angestellte bitten ihren Chef, nichts Böses zu tun

    "Don't Be Evil" war lange das Motto von Google. Mit diesen Worten endet auch ein offener Brief von Angestellten an ihren CEO Sundar Pichai.

  3. Gegen Handelsblockade: Neue Freiheit für Chinas Halbleiterbranche
    Gegen Handelsblockade
    Neue Freiheit für Chinas Halbleiterbranche

    China fehlt der Chip-Nachschub aus Taiwan, mit mehr Freiheit für heimische Hersteller will die Regierung gegensteuern. Ein Manager hat seine Freiheit aber offenbar verloren.
    Eine Analyse von Johannes Hiltscher

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • NBB Black Weeks: Rabatte bis 60% • PS5 + Resident Evil 4 Remake 569€ • LG OLED TV -57% • WD SSD 2TB (PS5) 167,90€ • MindStar: Ryzen 9 7900X3D 625€ • Amazon Coupon-Party • Gainward RTX 3090 1.206€ • Samsung ext. SSD 2TB 159,90€ • Neue RAM-Tiefstpreise • Bosch Professional [Werbung]
    •  /