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Pentax-Spiegelreflex mit stabilisierten 10,1 Megapixeln

K10D mit Schüttelreinigung des Sensors. Mit der K10D hat Pentax sein neues Flaggschiff im Bereich Spiegelreflexkameras lanciert. Die Kamera bietet eine Auflösung von 10,1 Megapixeln und ist mit einem flexibel aufgehängten CCD-Sensor mit einer Größe von 23,5 x 15,7 Millimeter ausgestattet.
/ Jens Ihlenfeld
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Durch den Ausgleichsmechanismus des Sensors soll Verwacklungsunschärfen durch Gegenbewegungen begegnet werden. Da bei Wechselobjektivsystemen der Sensor leicht mit Staub verschmutzt werden kann, bauen immer mehr Hersteller Funktionen ein, die dies zum einen durch eine antistatische Ausrüstung verhindern sollen. Außerdem kann bei der K10D der Sensor mit einem Rüttelsystem gereinigt werden, das vor dem Einschalten aber auch auf Knopfdruck anläuft.

Zudem wurde im Kameragehäuse ein Klebestreifen angebracht, der den Staub sammeln soll. Das Gehäuse der Kamera ist an diversen Stellen mit Spezialdichtungen versehen worden, die die Kamera vor dem Einfluss von Staub und Feuchtigkeit schützen sollen.

Mit der K10D kommt das K-Bajonett-System zum Einsatz, das abwärtskompatibel zu dem gesamten Pentax-Fuhrpark bis hin zu manuellen Objektiven (KAF, KAF2, KA, K) bleibt. Durch zusätzliche Stromkontakte kann Pentax nun auch Ultraschallmotoren zur Fokussierung einsetzen, wie es bei Canon beispielsweise schon seit längerem möglich ist. Entsprechende Objektive sollen 2007 auf den Markt kommen.

Die Kamera arbeitet mit einem Glasprisma zur Lichtumlenkung auf den Sucher, der eine 95-prozentige Abdeckung erlaubt. Die Sucherscheibe ist austauschbar, so dass auch eine Skalenmattscheibe und eine Gittermattscheibe eingesetzt werden kann.

Im unteren Teil des Suchers werden neben den Belichtungsdaten auch die ISO- Anzeige oder die Grafik für die manuelle Belichtungsmessung eingeblendet. Zur Kamerakontrolle bzw. Bildbetrachtung ist ein 2,5 Zoll großes Display mit 210.000 Pixeln an der Kamera angebracht, das einen Betrachtungswinkel von 140 von den Seiten her bietet.

Die Kamera ist mit einer Programmautomatik sowie einer Blenden- und Zeitvorwahl ausgerüstet. Aus alten Pentax-Tagen wurde das Hpyer-Programm wieder hervorgeholt: Hierbei kann man trotz ausgewählter Programmautomatik ohne Umschalten Blende oder Zeit beeinflussen. Außerdem ist eine manuelle Einstellung der Parameter möglich.

Die Kamera erlaubt zudem über einen Speicherplatz auch noch benutzerspezifische Einstellungen zu speichern und per Knopfdruck abzurufen. Die Empfindlichkeitspriorität ähnelt zwar der Programmautomatik, doch kann hier mit einem Dreh am Einstellrad die Empfindlichkeit justiert werden. Die ISO-Automatik ist dazu das Gegenstück: Man gibt Zeit und Blende vor, die Kamera stellt die passende ISO-Einstellung ein.

Die Verschlusszeiten reichen von 1/4000 bis 30 Sekunden. Die Lichtempfindlichkeit kann zwischen ISO 100, 200, 400, 800 und 1600 eingestellt werden. Über dem Prisma sitzt ein aufklappbares Blitzgerät mit einer Leitzahl von 15,6. Außerdem kann über den Zubehörschuh ein Systemblitzgerät aufgesteckt werden. Die Blitzsynchronisationszeit liegt bei 1/180 Sekunde.

Die Kamera ist mit einen 11-Punkt-Autofokussystem ausgerüstet, das aus 9 Kreuz- und 2 Vertikalsensoren besteht. Die Messfelder können automatisch mit einer Motiverkennung oder manuell ausgewählt werden. Die Belichtungsmessung erfolgt über 16 Felder, wobei auch auf mittenbetonte oder Spotmessung umgeschaltet werden kann.

Der Weißabgleich kann automatisch oder manuell vorgenommen werden. Zur besseren Einstellung kann die Kamera eine Aufnahme machen, die zwar nicht gespeichert wird, aber als Vorschaubild zur Einstellung des Weißpunktes auf dem Monitor genutzt werden kann. Zudem kann die Farbtemperatur mit Reglern in 100-Kelvin-Schritten beeinflusst werden.

Die K10D kann Belichtungsreihen mit 3 oder 5 Bildern anfertigen - neben Variationen von Zeit und Blende kann auch Schärfe, Kontrast, Farbsättigung und Weißbalance mit der Belichtungsreihenfunktion variiert werden. Zudem lässt die Kamera Mehrfachbelichtungen zu. Bei analogen Kameras bedeutete dies, dass der Film nach der Belichtung nicht weiter transportiert wurde. Im Digitalzeitalter lassen sich hier bis zu 5 Bilder auf einem Foto vereinen. Die Belichtung wird dazu automatisch angepasst.

Bislang mussten Fotografen, die am liebsten im unkomprimierten Rohdatenformat aufnehmen, die Umrechnung am Rechner vornehmen. Optional bietet die K10D nun die Möglichkeit, dies schon kameraintern zu erledigen. Dabei kann bei der Umwandlung von RAW nach JPEG die Zielkomprimierung, Bildauflösung, der Weißabgleich sowie die ISO-Einstellung und Farbgebung, Sättigung, Kontrast und Schärfe festgelegt werden.

Bei der K10D wurde zudem ein Gehäuseknopf integriert, mit dem die Kamera vom RAW- in den JPEG-Modus versetzt werden kann und umgekehrt - ohne die Einstellung aufwendig über das Menü vorzunehmen.

Gespeichert wird auf SD-Karten, wobei auch die SDHC-Typen mit mehr Speicherplatz eingesetzt werden können. Dies erscheint auch auf Grund des enormen Speicherbedarfs der Rohdaten mit 10 Megapixeln sinnvoll. Auf eine 1-GByte-Karte passen nur 59 RAW-Dateien - ein einzelnes Foto belegt somit mehr als 17 MByte Speicherplatz.

Die Kamera kann Serienaufnahmen mit maximal 3 Bildern pro Sekunde aufnehmen. Wird im reinen JPEG-Format gespeichert, kann man so ohne Unterbrechung knipsen, bis die Speicherkarte voll ist. Wird parallel im JPEG- und RAW-Format gespeichert, können 6 Bilder in Folge gemacht werden, bis eine kleine Pause zum Speichern nötig ist. Im reinen RAW-Format lassen sich ohne Pause 9 Bilder hintereinder machen.

Im Gegensatz zu früheren Spiegelreflexkameras von Pentax können bei der K10D keine AA-Akkus mehr eingesetzt werden - die Kamera verlangt den Einsatz eines proprietären Lithium-Ionen-Akkus, der es auf ca. 500 Bilder pro Ladung bringen soll.

Die Pentax K10D misst 141,5 x 101 x 70 mm und wiegt leer, d.h. ohne Speicherkarte und Akku 710 Gramm. Sie ist mit einem USB-2.0-Anschluss ausgestattet.

Optional gibt es beispielsweise ein Netzteil und einen Fernauslöser sowie einen Multifunktionshandgriff, der aber ebenfalls nicht mit herkömmlichen Batterientypen ausgestattet werden kann.

Mit einem 18-55-mm-Objektiv zusammen soll die Pentax K10D 999,- Euro kosten. Den Gehäuseeinzelpreis nannte Pentax bislang nicht.


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